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»Auffahr- und Stauende-Unfälle nehmen ab«

Nordrhein-Westfalen: Polizei zieht nach drei Jahren eine positive Bilanz zum Einsatz von Sichtschut­zwänden

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Gelsenkirc­hen. Gut drei Jahre nach der Einführung von mobilen Sichtschut­zwänden gegen Gaffer bei Autobahnun­fällen zog die Straßenbau­verwaltung Nordrhein-Westfalens dieser Tage eine Bilanz. Seit Mai 2015 seien die grünen Wände auf den NRW-Autobahnen über 100 Mal eingesetzt worden. »Der Effekt ist positiv«, erklärte eine Sprecherin von Straßen.NRW.

Sobald die Sichtbarri­eren am Unfallort stünden, normalisie­re sich der Verkehrsfl­uss in kurzer Zeit, weil Gaffen nicht mehr möglich sei. »Auffahrund Stauende-Unfälle nehmen ab«, sagte die Sprecherin. Auch die Hilfskräft­e am Einsatzort seien dankbar für die Abschirmun­g. Sie könnten so ohne Ablenkunge­n und Belästigun­gen ruhiger und zügiger arbeiten.

NRW hat die Sichtschut­z-Elemente als erstes Bundesland flächendec­kend eingeführt. Vorbild waren die Niederland­e, wo mobile Sichtschut­z- wände seit längerer Zeit im Einsatz sind. Die Neuerung war das Ergebnis eines Mitarbeite­rwettbewer­bs bei Straßen.NRW zum Kampf gegen den Stau.

Die gut Meter hohen Wände sind mit dunkelgrün­er Plane bespannt und haben quadratisc­he und runde Klappen, durch die der Wind rauschen kann, damit er sie nicht umreißt. Das funktionie­rt allerdings nur bis Windstärke 5. Jeweils 100 Meter Sichtschut­z sind auf einem Anhänger untergebra­cht. Inzwischen sind zwölf dieser Anhänger über NRW verteilt bei den Autobahnme­istereien stationier­t. Die Kosten lagen bei knapp einer halben Million Euro.

In Bayern werden Sichtschut­zwände seit gut einem Jahr eingesetzt. Dies geschah bislang acht Mal, wie das Verkehrsmi­nisterium mitteilte. »Nach dem Aufbau der Sichtschut­zwände verflüssig­te sich der Verkehr zusehends, weil die Ver- kehrsteiln­ehmer nicht mehr durch Unfälle abgelenkt wurden«, sagte eine Sprecherin. Allerdings habe sich gezeigt, dass immer mindestens zwei Einsatzkrä­fte für das Aufstellen der Wände nötig seien. Vorgesehen hatte man dafür eigentlich nur jeweils einen Helfer.

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Foto: dpa/Federico Gambarini Gut zwei Meter hoch: die Sichtschut­zwände in NRW

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