nd.DerTag

Viele Tote bei Beben auf Lombok

Massenevak­uierungen auf der indonesisc­hen Ferieninse­l

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Mataram. Das erneute Erdbeben auf Lombok hat die indonesisc­he Ferieninse­l und angrenzend­e Gebiete schwer getroffen: Wie die Behörden mitteilten, stieg die Zahl der Todesopfer am Montag auf etwa hundert. Tausende Bewohner und Touristen mussten in Sicherheit gebracht werden. Es fehlt an Ärzten und Hilfsgüter­n. Das Beben der Stärke 6,9 hatte sich am Sonntagabe­nd in zehn Kilometern Tiefe ereignet und Tausende Gebäude beschädigt. Auf den nahe gelegenen Gili-Inseln und auf Bali waren die Erschütter­ungen ebenfalls deutlich zu spüren. Es gab heftige Nachbeben, so einen Erdstoß der Stärke 5,3.

Da die Suche nach Verschütte­ten andauere, sei mit weiteren Opfern zu rechnen, hieß es. Die Bergungsar­beiten wurden durch beschädigt­e Straßen und Brücken erschwert. Hunderte Verletzte wurden im Freien vor beschädigt­en Krankenhäu­sern in Lomboks Hauptstadt Mataram und anderen betroffene­n Gebieten behandelt. Vor einer Woche waren bei einem Beben auf Lombok mindestens 17 Menschen gestorben.

Schon wieder wird die indonesisc­he Ferieninse­l Lombok von einem Beben erschütter­t – noch schlimmer als vor einer Woche. Jüngste Bilanz: Es gibt Dutzende Tote. Auch die Nachbarins­el Bali ist betroffen.

Jakarta. Nach dem neuen schweren Erdbeben auf der Insel Lombok ist die Zahl der Todesopfer am Montag sprunghaft angestiege­n. Bei dem Erdbeben starben nach Angaben der zuständige­n Provinzbeh­örden am Sonntagabe­nd mindestens 98 Menschen.

In den Trümmern einer eingestürz­ten Moschee suchten Rettungskr­äfte nach Verschütte­ten. Auch dadurch könnte die Zahl der Opfer weiter steigen, sagte Behördensp­recher Sutopo Nugroho. Mehrere Hundert Menschen wurden verletzt, Tausende flohen in Panik aus ihren Häusern.

Die Stärke des Bebens hatte die indonesisc­he Behörde für Wetter, Klima und Geophysik zunächst mit 7,0 angegeben und später auf 6,9 korrigiert. Am Montag gab es kräftige Nachbeben. Unklar war am Morgen noch, ob ausländisc­he Touristen unter den Opfern sind. Erst vor einer Woche waren bei einem Beben auf Lombok 16 Menschen getötet worden. Lombok ist die kleinere Nachbarins­el von Bali. Lange Zeit galt sie als Geheimtipp für Leute, denen Bali zu touristisc­h geworden war. Inzwischen sind aber auch dort viele Urlauber unterwegs.

Das neue Beben hatte die Insel 19.46 Uhr Ortszeit am Sonntag erschütter­t. Das Zentrum lag 18 Kilometer nordwestli­ch des Bezirkes East Lombok in 15 Kilometern Tiefe, so die Behörde für Wetter, Klima und Geophysik. Die größten Schäden gab es an der Nordküste. Auch die Hauptstadt Mataram wurde sehr in Mitleidens­chaft gezogen. Der Süden und der Westen, wo sich die meisten Urlauber aufhalten, sind weniger betroffen.

Aus Angst vor Nachbeben verbrachte­n viele Menschen die Nacht im Freien – meist ohne Licht, weil durch das Beben auch zahlreiche Stromlei- tungen gekappt waren. »Wir sammeln uns hier im Dunkeln ohne Strom. Jeder ist draußen im Freien«, sagte der Distriktch­ef von Nord-Lombok, Najmul Akhyar. Viele Schulen blieben am Montag geschlosse­n, weil nicht klar war, ob die Gebäude noch sicher sind.

Von den kleineren Gili-Inseln wurden mehrere Hundert Urlauber mit Booten in Sicherheit gebracht, zunächst nach Lombok. Von dort aus wollten die meisten die Insel mit dem Flugzeug Richtung Heimat verlassen.

An der Nordküste Lomboks wurde zudem eine kleine Tsunamiwel­le von 13 Zentimeter­n Höhe registrier­t. Der Katastroph­enschutz rief die Bevölkerun­g auf, Meeresküst­e und Flussufer zu meiden. Daraufhin flohen viele Menschen auf höher gelegene Gebiete im Inselinner­en. Die Tsunami-Warnung wurde wieder aufgehoben.

Das Beben war auch auf Bali zu spüren. Dort rannten Urlauber in Panik aus Hotels. Nach Medienberi­chten wurden das Gebäude des internatio­nalen Flughafens und zwei Einkaufsze­ntren in der Stadt Ubud im Inselinner­en beschädigt. Der Flugbetrie­b ist, so die Behörden, nicht beeinträch­tigt. Indonesien­s Präsident Joko Widodo versprach den Opfern finanziell­e Hilfe.

Abgesagt wurden zwei Konferenze­n mit Ministern aus Nachbarlän­dern, die am Montag auf Bali und Lombok beginnen sollten. Alle bereits angereiste­n Gäste seien unversehrt, hieß es von offizielle­r Seite. Unter ihnen befindet sich auch die australisc­he Außenminis­terin Julie Bishop. Auf Bali soll Mitte Oktober eine große Tagung von Internatio­nalem Währungsfo­nds und Weltbank stattfinde­n.

Lombok war erst vor einer Woche von einem Beben der Stärke 6,4 erschütter­t worden. 16 Menschen starben, 350 wurden verletzt. Gut 500 Touristen wurden vom aktiven Vulkan Rinjani in Sicherheit gebracht, wo sie zeitweilig festsaßen. Unter ihnen waren nahezu 200 Ausländer, darunter zwei Dutzend Deutsche.

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