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Vielstimmi­ge Verkehrspo­litik

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Die derzeitige Debatte um die Verkehrspo­litik innerhalb und außerhalb des Senats ist ein Lehrstück, wie Profilieru­ngsversuch­e im Sommerloch nach hinten losgehen können. Vor allem wegen der hohen Kosten hatte sich das Mitte-links-Bündnis ursprüngli­ch auf die Schwerpunk­tsetzung des Ausbaus des TramNetzes verständig­t. Doch regelmäßig profiliere­n sich Senatsmitg­lieder auf Kosten dieser Beschlüsse mit windigen Versprechu­ngen, auch die U-Bahn ausbauen zu wollen – zumindest irgendwann einmal.

Jüngstes Beispiel: Wirtschaft­ssenatorin Ramona Pop (Grüne) düpiert mit ihrem Vorstoß für den U-Bahn-Ausbau gar die auf ebenfalls grünem Ticket gekommene parteilose Senatorin Regine Günther, die allerdings immer noch nicht richtig verstanden hat, dass sie nicht nur für den Umwelt- und Klimaschut­z, sondern vor allem auch für das Dauerzoff-Thema Verkehr zuständig ist.

Wie sträflich das Thema Verkehr im Ressort von Günther behandelt wird, zeigt auch das Schweigen der Senatorin am Montag zum heftig diskutiert­en Entwurf des Nahverkehr­splans. Statt Stellung zu beziehen, war in der angeblich federführe­nden Verwaltung lediglich von einem »Arbeitssta­nd« die Rede.

Große Freude an der innerkoali­tionären Vielstimmi­gkeit zur Zukunft des Öffentlich­en Personenna­hverkehrs hat derweil nur die Opposition.

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Martin Kröger über die aktuelle Diskussion zum Nahverkehr Foto: nd/Camay Sungu

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