Wasserschutzpolizei wird schneller und stärker
Zwei moderne Streckenboote einer neuen Generation künftig auf Gewässern im Berliner Umland auf Streife
Brandenburg hat 6500 Kilometer touristisch nutzbare Fließgewässer. Viele der 3600 Seen sowie 1735 Kilometer Bundes- und Landeswasserstraßen sind schiffbar. Für Ordnung sorgt die Wasserschutzpolizei. Die Brandenburger Wasserschutzpolizei verfügt seit Dienstag über zwei weitere moderne Einsatzboote. Sie wurden bei einer Zeremonie auf dem Gelände des Wasser- und Schifffahrtsamtes Brandenburg in der Potsdamer Türkstraße im Beisein von Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke und der Staatssekretärin im Ministerium des Innern und für Kommunales, Katrin Lange, offiziell in Dienst gestellt.
Die Staatssekretärin taufte eines der beiden blau-weißen sogenannten Streckenboote, die WSP 40, zünftig mit einer Flasche »Rotkäppchen«Sekt. Wie das baugleiche WSP 41 wird es künftig als Streifenboot vorrangig zur Überwachung der Sportund Freizeitschifffahrt auf den Gewässern rund um Berlin eingesetzt werden. Künftige Heimathäfen sind Potsdam und Erkner im Landkreis Oder-Spree.
Bei den Neubauten handelt es sich nach Angaben des Polizeipräsidiums um eine neue Generation moderner Streckenboote. Ausgerichtet an den Anforderungen polizeilicher Aufga- ben verfügen die rund zehn Meter langen Boote über einen glasfaserverstärkten Kunststoffrumpf und eine 350 PS starke Antriebsmaschine. Sie sind bis zu 50 Kilometer pro Stunde schnell, was sie in die Lage versetzt, auch mit stark motorisierten Jachten Schritt zu halten. Zudem seien diese mit zwei Beamten besetzten Boote mit Wärmebildkamera, Suchscheinwerfern und einer Bergeplattform am Heck zur Aufnahme von Verletzten oder Schiffbrüchigen ausgestattet.
»Brandenburg ist das gewässerreichste Bundesland. Der Wassertou- rismus wächst seit Jahren«, erklärte Katrin Lange anlässlich der Bootstaufe. Mehr Verkehr auf den Gewässern bedeute aber auch, dass die Anforderungen an die Wasserschutzpolizei steigen. »Wir brauchen daher nicht nur gut ausgebildete Polizisten, sondern auch die entsprechende zeitgemäße Technik. Dem tragen wir mit der Beschaffung der neuen Polizeiboote Rechnung«, so die Staatssekretärin. »So leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Sicherheit auf den Gewässern in Brandenburg auch in Zukunft zu gewährleisten.«
Dem pflichtete auch Brandenburgs Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke bei. Derzeit besitzt die Polizei Brandenburg 43 Boote verschiedenen Typs mit einer Leistung von 30 bis knapp 150 PS, die an 14 Standorten stationiert sind. »Mit der Indienststellung der ersten beiden Boote im Rahmen des Bootneubauprogramms geht die Landespolizei konsequent den Schritt der Erneuerung der sich derzeit im Einsatz befindlichen Dienstboote«, sagte er. Die Sicherheit auf den märkischen Gewässern gehöre neben der Sicherheit auf den Straßen zu den Kernaufgaben des operativen Dienstes bei der Brandenburger Polizei.
Mörke verwies in diesem Zusammenhang auf die gedeihliche Zusammenarbeit mit der polnischen Polizei vor allem auch auf der Oder und der Neiße beim Umweltschutz und bei der Bekämpfung von Straftaten.
Thomas Loschek, Sachbereichsleiter im Polizeipräsidium, zählte zu aktuellen Problemen auf den Wasserstraßen die mangelhafte Kenntnis der Regeln etwa bei den Nutzern von Charterbooten und Alkohol an Steur und Ruderpinne. Die Wasserschutzpolizei allein in Südbrandenburg hatte bis Ende Juli aber bereits 27 betrunkene Freizeitkapitänen sowie drei weitere unter Drogeneinfluss erwischt. Das waren mehr Fälle als im gesamten Vorjahr (25).