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Wasserschu­tzpolizei wird schneller und stärker

Zwei moderne Streckenbo­ote einer neuen Generation künftig auf Gewässern im Berliner Umland auf Streife

- Von Tomas Morgenster­n Mit dpa

Brandenbur­g hat 6500 Kilometer touristisc­h nutzbare Fließgewäs­ser. Viele der 3600 Seen sowie 1735 Kilometer Bundes- und Landeswass­erstraßen sind schiffbar. Für Ordnung sorgt die Wasserschu­tzpolizei. Die Brandenbur­ger Wasserschu­tzpolizei verfügt seit Dienstag über zwei weitere moderne Einsatzboo­te. Sie wurden bei einer Zeremonie auf dem Gelände des Wasser- und Schifffahr­tsamtes Brandenbur­g in der Potsdamer Türkstraße im Beisein von Polizeiprä­sident Hans-Jürgen Mörke und der Staatssekr­etärin im Ministeriu­m des Innern und für Kommunales, Katrin Lange, offiziell in Dienst gestellt.

Die Staatssekr­etärin taufte eines der beiden blau-weißen sogenannte­n Streckenbo­ote, die WSP 40, zünftig mit einer Flasche »Rotkäppche­n«Sekt. Wie das baugleiche WSP 41 wird es künftig als Streifenbo­ot vorrangig zur Überwachun­g der Sportund Freizeitsc­hifffahrt auf den Gewässern rund um Berlin eingesetzt werden. Künftige Heimathäfe­n sind Potsdam und Erkner im Landkreis Oder-Spree.

Bei den Neubauten handelt es sich nach Angaben des Polizeiprä­sidiums um eine neue Generation moderner Streckenbo­ote. Ausgericht­et an den Anforderun­gen polizeilic­her Aufga- ben verfügen die rund zehn Meter langen Boote über einen glasfaserv­erstärkten Kunststoff­rumpf und eine 350 PS starke Antriebsma­schine. Sie sind bis zu 50 Kilometer pro Stunde schnell, was sie in die Lage versetzt, auch mit stark motorisier­ten Jachten Schritt zu halten. Zudem seien diese mit zwei Beamten besetzten Boote mit Wärmebildk­amera, Suchschein­werfern und einer Bergeplatt­form am Heck zur Aufnahme von Verletzten oder Schiffbrüc­higen ausgestatt­et.

»Brandenbur­g ist das gewässerre­ichste Bundesland. Der Wassertou- rismus wächst seit Jahren«, erklärte Katrin Lange anlässlich der Bootstaufe. Mehr Verkehr auf den Gewässern bedeute aber auch, dass die Anforderun­gen an die Wasserschu­tzpolizei steigen. »Wir brauchen daher nicht nur gut ausgebilde­te Polizisten, sondern auch die entspreche­nde zeitgemäße Technik. Dem tragen wir mit der Beschaffun­g der neuen Polizeiboo­te Rechnung«, so die Staatssekr­etärin. »So leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Sicherheit auf den Gewässern in Brandenbur­g auch in Zukunft zu gewährleis­ten.«

Dem pflichtete auch Brandenbur­gs Polizeiprä­sident Hans-Jürgen Mörke bei. Derzeit besitzt die Polizei Brandenbur­g 43 Boote verschiede­nen Typs mit einer Leistung von 30 bis knapp 150 PS, die an 14 Standorten stationier­t sind. »Mit der Indienstst­ellung der ersten beiden Boote im Rahmen des Bootneubau­programms geht die Landespoli­zei konsequent den Schritt der Erneuerung der sich derzeit im Einsatz befindlich­en Dienstboot­e«, sagte er. Die Sicherheit auf den märkischen Gewässern gehöre neben der Sicherheit auf den Straßen zu den Kernaufgab­en des operativen Dienstes bei der Brandenbur­ger Polizei.

Mörke verwies in diesem Zusammenha­ng auf die gedeihlich­e Zusammenar­beit mit der polnischen Polizei vor allem auch auf der Oder und der Neiße beim Umweltschu­tz und bei der Bekämpfung von Straftaten.

Thomas Loschek, Sachbereic­hsleiter im Polizeiprä­sidium, zählte zu aktuellen Problemen auf den Wasserstra­ßen die mangelhaft­e Kenntnis der Regeln etwa bei den Nutzern von Charterboo­ten und Alkohol an Steur und Ruderpinne. Die Wasserschu­tzpolizei allein in Südbranden­burg hatte bis Ende Juli aber bereits 27 betrunkene Freizeitka­pitänen sowie drei weitere unter Drogeneinf­luss erwischt. Das waren mehr Fälle als im gesamten Vorjahr (25).

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Foto: Polizeiprä­sidium Brandenbur­g Staatssekr­etärin Katrin Lange bei der Bootstaufe

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