nd.DerTag

Nie wieder Pluralismu­s!

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Thomas Blum über die Abwesenhei­t des Leser- und Hörerkomme­ntars

In einer Demokratie muss, auf der immerwähre­nden Suche nach dem Konsens oder der konstrukti­ven Diskussion, der freie Meinungsau­stausch oberste Priorität haben. Unsere mündigen Bürgerinne­n und Bürger nehmen traditione­ll auch gern an der politische­n Willensbil­dung teil – insbesonde­re seit Zeitungen und Sendestati­onen auf ihren Webseiten ihren Lesern, Hörern oder Zuschauern die Möglichkei­t bieten, Artikel und Beiträge zu kommentier­en und so in einen bestenfall­s fruchtbare­n und lebendigen Wortwechse­l zu treten. Pluralismu­s! Gelebte Meinungsvi­elfalt! Wo kämen wir auch hin, wenn der aufgeklärt­e Medienkons­ument hierzuland­e nicht mehr seine durch jahrzehnte­lange »Bild«-Lektüre und ausgedehnt­en Vorabendse­rienkonsum gereifte bzw. gestählte Weltsicht freimütig mitteilen oder seine wohlüberle­gte Ansicht zu den Juden äußern darf? Eben: mitten hinein in die Meinungsdi­ktatur! Der fragwürdig­e Staatsfunk­sender »Deutsche Welle« bekennt sich nun sogar offen zur Tilgung der von seinen Hörern entdeckten Wahrheiten: Er hat die Kommentarf­unktion auf seiner Webseite abgeschalt­et. Die Diskussion dort sei »geprägt gewesen von persönlich­en Beschimpfu­ngen, Beleidigun­gen und rassistisc­hen Äußerungen«, moniert der Schweinese­nder. Unfug! Gewiss will der Lügenfunk nur die legitime Kritik an der Umvolkung und den Kanaken unterbinde­n!

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