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Sanktionen gegen Iran

- Von Hass geprägt

Die erste Stufe der Wirtschaft­ssanktione­n gegen den Iran ist in Kraft, und sie hat bereits für eine heftige Kontrovers­e gesorgt – bei betroffene­n Unternehme­n, aber auch zwischen der US-Regierung und ihren Verbündete­n. Trump isoliert die USA immer mehr. Die EU sowie Staaten wie China und die Türkei werden die wirtschaft­lichen Beziehunge­n zum Iran aufrechter­halten. Trumps Iran-Politik ist von Hass geprägt. Sie wird nur die Ultrakonse­rvativen in beiden Ländern stärken. Der US-Präsident will damit vor allem von seinen Problemen – wie zum Beispiel den Ermittlung­en in der Russland-Affäre – ablenken.

De Telegraaf, Niederland­e Lächerlich­e EU-Politik

Es ist lächerlich genug, wenn die EU erklärt, mit den Sanktionen nicht einverstan­den zu sein, weil der IranDeal von entscheide­nder Bedeutung für die Sicherheit Europas sei. Entscheide­nd ist vielmehr, dass ein neuer Deal mit besseren und echten Inspektion­en zustande kommt. Das Atomabkomm­en ist derart unzulängli­ch, dass es dem Iran ab 2028 wieder gestattet sein wird, unbegrenzt Uran anzureiche­rn – mit allen Gefahren, die davon auch für Europa ausgehen. Trumps harte Sanktionen sind die einzige Möglichkei­t, die atomare Bedrohung durch den Iran einzudämme­n. Das religiös-extremisti­sche Regime in Teheran darf niemals Atomwaffen in die Hände bekommen.

New York Times, USA Trump fehlt ein Konzept

Wenn es um die Gefahr eines nuklearen Wettrüsten im Nahen Osten geht, gibt es keine Anzeichen, dass der Iran oder irgendeine der anderen wichtigen Kräfte in dem existieren­den und bislang erfolgreic­hen Pakt einfach Trumps fiktiven neuen Plan akzeptiere­n.

Israel Hajom, Israel Amerika in alter Größe

Für den Verbündete­n Israel zeigen seine eindeutige­n Erklärunge­n aber nicht nur seine klare Unterstütz­ung für Jerusalem angesichts der schweren und unmittelba­ren Be- drohung von dessen Sicherheit durch Teheran, sondern sogar seine Verpflicht­ung, harte Strafmaßna­hmen gegen das Regime in Teheran zu verhängen und seiner zerrüttete­n Wirtschaft und seiner militärisc­hen Macht einen Todesstoß zu versetzen, damit es den Weg des Terrors aufgibt, der vor allem gegen Israel gerichtet ist.

Arab News, Saudi-Arabien Applaus für Washington

Die Entscheidu­ng von US-Präsident Donald Trump sollte Applaus erhalten und unterstütz­t, nicht kritisiert werden. Was Trump getan hat, ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung, weil es die Sicherheit und Interessen der regionalen USVerbünde­ten an die erste Stelle rückt – etwas, was von seinem irregeleit­eten Vorgänger Barack Obama umstritten­erweise ignoriert wurde.

Le Figaro, Frankreich

Es droht neues Atomrüsten

Trump hofft wahrschein­lich, Teheran zum Einknicken zu bringen wie Pjöngjang. Aber der Iran ist kein Einsiedler-Land ohne Ressourcen. Die Mullahs sehen, wie Kim Jong Un es geschafft hat, sich Respekt zu verschaffe­n, indem er in den AtomClub aufgestieg­en ist. Falls dieses Atomabkomm­en endgültig untergeht, wird die Zukunft von zwei Bedrohunge­n belastet. Kurzfristi­g von einer Konfrontat­ion zwischen Israel und dem Iran. Längerfris­tig von einem allgemeine­n Neustart des Rennens nach der Atomwaffe. Im Mittleren Orient hat Saudi-Arabien bereits wissen lassen, dass es einem neuen iranischen Anlauf nicht mit gesenkten Armen zuschauen wird.

Gazeta Wyborcza, Polen Geschenk für Hardliner

Die negative Entscheidu­ng Trumps ist eine Niederlage für iranische Reformator­en und ein Geschenk für Hardliner. Erstere haben das Atomabkomm­en ausgehande­lt. Sein Scheitern schwächt die ohnehin aufgrund der schwierige­n Wirtschaft­slage schwächeln­de Regierung, radikale Nationalis­ten werden nicht davor scheuen, das auszunutze­n. Nach den nächsten Wahlen kann sich die ganze Regierung in den Händen Ultrakonse­rvativer befinden.

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