nd.DerTag

Mit Hakenkreuz­en beschmiert

Mutmaßlich Rechtsextr­eme beschädige­n ex-studentisc­hes Rotes Café an der FU

- Von Bosse Kröger

An den ehemaligen Räumlichke­iten des Roten Cafés an der Freien Universitä­t (FU) wurden Hakenkreuz­e gesprüht. Die Studierend­en warnen vor einer Zunahme rechter Aktivitäte­n an der Uni. Das Otto-Suhr-Institut (OSI) für Politikwis­senschaft gilt als linke Kaderschmi­ede. Diese »schöne kleine Blase« sei nun endgültig geplatzt, heißt es auf der Internetse­ite des Roten Cafés. So heißt der Treff der Stu- dierenden an der Freien Universitä­t. Bereits am vergangene­n Wochenende wurden die Räumlichke­iten, in denen sich das Café bis zum letzten Semester befand, mit Hakenkreuz­en und »antikommun­istischen Sprüchen« besprüht.

»Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art«, sagt Thomas Schneider vom Plenum des Roten Cafés dem »nd«. In der Vergangenh­eit kam es bereits zu Sachbeschä­digungen. Vor einigen Wochen versuchte zudem ein unbekannte­r Student während der Öffnungsze­iten, ein Transpa- rent aus dem Café zu stehlen. Andere Gäste hinderten ihn daran, daraufhin soll er diese bedroht haben.

»Vor den rechten Angriffen sollte niemand die Augen verschließ­en«, sagt Schneider. »Von der Unileitung werden derartige Fälle oft ignoriert.« Die habe wohl Angst vor schlechter Presse vermutet er.

Laut Christa Beckmann von der Pressestel­le der FU hat die Universitä­t in diesem Fall umgehend Maßnahmen ergriffen, die Hakenkreuz­e übermalen zu lassen. Außerdem wurde Anzeige erstattet.

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