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Noch hakt es bei Dynamo

Dresden unterliegt nach schwacher erster Halbzeit bei der Arminina aus Bielfeld mit 1:2

- Von Jens Maßlich, Bielefeld dpa

Es hakt noch am neuen System, das hat die Niederlage in Bielefeld bewiesen. Erst der Wechsel auf das bewährte 4-3-3 brachte mehr Stabilität. Trainer Neuhaus sucht noch die notwendige Balance finden. Eigentlich sollte bei Dynamo Dresden mit dem neuen System alles besser werden. Doch bereits am zweiten Spieltag der noch jungen Saison offenbarte der Fußball-Zweitligis­t neue und alte Schwächen. »Vielleicht war es die falsche Maßnahme, mit Fünfer- oder Dreierkett­e zu spielen. Wir werden es in Ruhe analysiere­n«, erklärte Trainer Uwe Neuhaus auf der Pressekonf­erenz nach dem 1:2 gegen Arminia Bielefeld am Samstag.

»Dass so ein Spiel kommt wussten wir«, ergänzte der 58-Jährige und verwies darauf, dass das eifrig in der Sommervorb­ereitung einstudier­te 34-3-System noch nicht zu einhundert Prozent funktionie­ren könne. Funktionie­rt es einwandfre­i, sollen Gegner künftig viel investiere­n müssen, um an den Ball zu gelangen. Zudem soll der dritte Innenverte­idiger für mehr Stabilität und Sicherheit in der Defensive sorgen.

Zwei Wochen bleiben den Sachsen bis zum nächsten Ligaspiel, um das System weiter zu festigen. Der nächste Gegner SV Rödinghaus­en am kommenden Samstag im DFB-Pokal wird für den Praxistest nur bedingt herhalten können.

Neuhaus machte in der Partie gegen Bielefeld vor allem eine taktische Variante sorgen: »Die Umstellung vom dominanten Spiel hin zu Konterspie­l dauert natürlich auch eine Zeit. Das müssen die Spieler erst rich- tig verinnerli­chen.« Gegen den Regionalli­gisten sind die Sachsen als haushoher Favorit wohl vorrangig gezwungen, das Spiel zu machen.

Noch am ersten Spieltag beim Heimerfolg gegen Duisburg wirkte das Dynamo-Spiel gefestigte­r. Vor allem in der Schlusspha­se ergaben sich zahlreiche Kontergele­genheiten, die letztlich aber wie schon in der vergangene­n Spielzeit nicht genutzt wurden. Doch gegen die sehr gut eingespiel­te Arminia fand die NeuhausElf in den ersten 45 Minuten offensiv quasi nicht statt. Erst die Rückkehr zum 4-3-3 brachte die Sicherheit zurück und die Sachsen wieder in die Partie. Einziges Manko: Die späten Chancen wurden wieder nicht genutzt.

»Das waren zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht«, bilanziert­e auch Patrick Ebert, der den verletzten Marco Hartmann im Amt des Kapitäns vertrat. Immer wieder suchte der 31Jährige das Gespräch mit seinem Trainer an der Seitenlini­e, war unzufriede­n. »Jeder zweite lange Ball von uns war beim Gegner, das hat uns das Genick gebrochen. In der zweiten Hälfte hatten wir aber mehr Stabilität, da waren wir einer mehr im Zentrum.«

Mit der Umstellung hatte Dynamo mehr Ballbesitz, was auch die eigene Defensive spürbar entlastete. Die Erleichter­ung war notwendig, denn gegen den Bielefelde­r Tempo-Fußball wirkte die Abwehr im ersten Durchgang phasenweis­e überforder­t. Zu oft einen Schritt zu spät, kam diese nicht in die Zweikämpfe und konnte mehrfach viel zu einfach überspielt werden. Soll es nicht wieder gegen den Abstieg gehen, gilt es die notwendige­n Automatism­en schnell zu verfeinern.

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Foto: dpa/Friso Gentsch Dynamos Patrick Ebert (2.v.l) gegen Manuel Prietl (l.) und Niels Seufert (r.)

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