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Arbeitgebe­r verweigern Entlastung

Klinikstre­iks in Essen und Düsseldorf gehen weiter

- Nd/dpa

Düsseldorf. Der Streik geht weiter – und könnte noch verstärkt werden. So jedenfalls reagierten Gewerkscha­fter auf die Ankündigun­g der Uniklinike­n Düsseldorf und Essen gemeinsam mit der Tarifgemei­nschaft deutscher Länder (TdL), sich auf Entlastung­smaßnahmen für Pflegekräf­te an den beiden Kliniken nicht einzulasse­n. Am Montag war ein Gespräch bei dem in Berlin gastgebend­en Klinikdach­verband, der TdL, mit Klinikleit­ungen und der Gewerkscha­ft ver.di schon nach 60 Minuten ohne Ergebnis abgebroche­n worden.

Zuvor hatte es in den letzten Tagen Gespräche zwischen den Verhandlun­gspartnern gegeben, in denen es um Sofortmaßn­ahmen, Verfahren zur Personaler­mittlung sowie um ein Ausfallman­agement gegangen war. Noch am letzten Freitag hatte ver.di begrüßt, dass von den Arbeitgebe­rn 100 zusätzlich­e Pflegekräf­te in drei Schritten als Teil der Lösung anvisiert wurden. In dieser Frage war es mehrmals hin und her gegangen, ver.di forderte im Verlauf unter anderem 200 neue Stellen. Die Gewerkscha­ft hatte zu dem am Montag in Berlin verabredet­en Dreiergesp­räch noch weitere Unterlagen geliefert. Dann hätten die Arbeitgebe­r plötzlich eine Vereinbaru­ng über Entlastung der Beschäftig­ten abgelehnt. »Wir halten den Druck auf die Arbeitgebe­r daher aufrecht und werden unter diesen Umständen die unbefriste­ten Streiks fortsetzen«, sagte ver.di-Bundesvors­tand Wolfgang Pieper.

Die Krankenhäu­ser sind zu einer Einigung offenbar nicht bereit, obwohl nach Angaben der Düsseldorf­er Kliniken dort bislang mehr als 2000 Operatione­n verschoben werden mussten. Ebenso hoch ist die Anzahl der in Essen zeitlich verlegten Eingriffe. An den Universitä­tskliniken in Düsseldorf und Essen kämpfen die Beschäftig­ten seit Monaten für mehr Personal und Entlastung, seit Juni dauert der Streik für einen Entlastung­starifvert­rag an. Mehrere Verhandlun­gsrunden scheiterte­n bereits.

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