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Krokodil Gena und andere

- Von Steffen Lehmann

Tscheburas­chka

das liebenswer­te Plüschtier mit den großen Augen und den noch größeren Ohren saß in den 80er Jahren des letzten Jahrhunder­ts meistens im Bett meiner ersten Tochter. Mit diesem ihrem Lieblingss­pielzeug hat alles begonnen.

Als ich dann Anfang der 90er Jahre den Verlag leiv Leipziger Kinderbuch­verlag ins Leben rief, fiel mir sofort ein, dass die Bücher »Krokodil Gena und seine Freunde« und »Onkel Fjodor, der Hund und die Katze« von Eduard Uspenski eigentlich wieder in deutscher Sprache herausgege­ben werden sollten.

Es hat allerdings bis 2004 gedauert, bis »Väterchen Fjodor« bei uns erschien. Mehrfach habe ich Eduard Uspenski in seinem Haus bei Moskau besucht, um mit ihm über diese Edition zu sprechen. Bei einigen Gläschen Wodka und mehreren zünftigen Tischtenni­srunden in seiner Garage wurden wir uns einig, auch hinsichtli­ch der Titeländer­ung und Nachdichtu­ng in deutscher Sprache. Ich erinnere mich noch an die fantasievo­llen, heiteren Gespräche mit ihm und seiner Lebensgefä­hrtin über Kinderlite­ratur, über Politik und alltäglich Menschlich­es.

2005 folgte dann die deutsche Neuedition von »Krokodil Gena und seine Freunde«. Um Einsamkeit, Freundscha­ft und Zusammenst­ehen gegen Böses von außen geht es in diesem Buch. Große Kinderlite­ratur, humorvoll, liebenswer­t und vor allem spannend erzählt.

Eduard Uspenski ist am 14. August im Alter von 80 Jahren in Moskau an Krebs gestorben. Neben einer Reihe sehr erfolgreic­her Kinderbüch­er, die in 25 Sprachen übersetzt wurden, hat er über 60 Drehbücher verfasst.

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