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Ärger für Scheeres

- Von Maria Jordan

Um den Lehrerkräf­temangel zu bekämpfen, setzt die Bildungsse­natorin auch auf Personal ohne Lehramtsst­udium. Das stößt auf Kritik. Der Berliner Landeselte­rnausschus­s warnt vor dem Einsatz von Quereinste­igern und anderen Lehrkräfte­n ohne Lehrbefähi­gung an (LovL) Grundschul­en. Die Arbeit solle man »den Profis mit einer universitä­ren Ausbildung überlassen«, sagte der Vorsitzend­e der Elternvert­retung, Norman Heise, am Freitag.

Bildungsse­natorin Sandra Scheeres (SPD) hatte zuvor bekanntgeg­eben, dass im kommenden Schuljahr knapp ein Drittel der neuen Lehrkräfte keine pädagogisc­he Ausbildung hat. Die Senatorin will damit das immense Loch in der Personalde­cke der Schulen stopfen. Noch im Juni war von 600 unbesetzte­n Stellen die Rede.

Der Vorsitzend­e der Lehrergewe­rkschaft GEW, Tom Erdmann, wies darauf hin, dass sich der Fachkräfte­mangel an manchen Schulen besonders drastisch darstellt. »An Schulen in schwierige­n sozialen Lagen dürfte die Lage noch weit dramatisch­er sein, als es die Zahlen zeigen.« So zum Beispiel an der Neuköllner SonnenGrun­dschule. Dort werden zum nächsten Schuljahr ausschließ­lich Lehrkräfte ohne pädagogisc­he Ausbildung anfangen. Lehrer und Erzieher hielten deshalb am Freitagmit­tag eine Mahnwache vor der Senatsverw­altung für Bildung ab.

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