Ärger für Scheeres
Um den Lehrerkräftemangel zu bekämpfen, setzt die Bildungssenatorin auch auf Personal ohne Lehramtsstudium. Das stößt auf Kritik. Der Berliner Landeselternausschuss warnt vor dem Einsatz von Quereinsteigern und anderen Lehrkräften ohne Lehrbefähigung an (LovL) Grundschulen. Die Arbeit solle man »den Profis mit einer universitären Ausbildung überlassen«, sagte der Vorsitzende der Elternvertretung, Norman Heise, am Freitag.
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hatte zuvor bekanntgegeben, dass im kommenden Schuljahr knapp ein Drittel der neuen Lehrkräfte keine pädagogische Ausbildung hat. Die Senatorin will damit das immense Loch in der Personaldecke der Schulen stopfen. Noch im Juni war von 600 unbesetzten Stellen die Rede.
Der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft GEW, Tom Erdmann, wies darauf hin, dass sich der Fachkräftemangel an manchen Schulen besonders drastisch darstellt. »An Schulen in schwierigen sozialen Lagen dürfte die Lage noch weit dramatischer sein, als es die Zahlen zeigen.« So zum Beispiel an der Neuköllner SonnenGrundschule. Dort werden zum nächsten Schuljahr ausschließlich Lehrkräfte ohne pädagogische Ausbildung anfangen. Lehrer und Erzieher hielten deshalb am Freitagmittag eine Mahnwache vor der Senatsverwaltung für Bildung ab.