nd.DerTag

Christdemo­kratischer Sozialismu­s

Andreas Fritsche zum Bündnis von CDU und LINKE in Ostprignit­z-Ruppin

-

Nachtigall, ick hör dir trapsen, sagt der Berliner, wenn er etwas ahnt. Was bedeutet die am Montag schriftlic­h vereinbart­e Kooperatio­n zwischen CDU und LINKE in Ostprignit­z-Ruppin für die brandenbur­gische Landtagswa­hl 2019? Ist das ein Testlauf? »Natürlich nicht«, beteuert CDU-Kreischef Jan Redmann. Doch Redmann kann sagen, was er will. Er ist nicht irgendein Kreisvorsi­tzender, der sich nur um die Belange vor Ort kümmern muss. Er ist Parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer der CDU-Landtagsfr­aktion. Allein die Tatsache, dass es mit ihm das ungewöhnli­che Bündnis auf Kreisebene gibt, wird auf Landeseben­e aufhorchen lassen. Die SPD glaubte offenbar, dass die LINKE gar nicht anders könne, als den SPD-Landratska­ndidaten einem CDUKandida­ten vorzuziehe­n. Da täuschte sie sich. Das scheint bei allen politische­n Differenze­n auch neue Möglichkei­ten auf Landeseben­e zu eröffnen. Weder die CDU noch die LINKE sind scharf darauf, miteinande­r zu koalieren. Doch sie könnten sich verständig­en, was die SPD mit ihnen beiden nicht machen kann – zum Beispiel eine Kreisgebie­tsreform.

Jedoch lässt die jüngste Meinungsum­frage viele Varianten zu. Es ist demnach nicht mehr so wie zuletzt, dass in Brandenbur­g eine Regierung an der AfD vorbei allein durch einen Dreierbund aus SPD, CDU und LINKE zu bilden wäre. Für Rot-Rot reicht es nicht, aber Rot-Rot-Grün wäre drin.

Newspapers in German

Newspapers from Germany