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Kabul für neue Waffenruhe

Mehrzahl der von Taliban entführten Busreisend­en frei

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Kabul. In Afghanista­n sollen ab diesem Montag die Waffen vorerst schweigen. Präsident Aschraf Ghani kündigte eine weitere Waffenruhe mit den radikalisl­amischen Taliban an, die vom Montag, einen Tag vor Beginn der Feierlichk­eiten zum islamische­n Opferfest Eid al-Adha, bis 20. November dauern soll. Ghani rief die Taliban auf, die Waffenruhe zu akzeptiere­n. Der Präsident machte die Ankündigun­g während einer live im Fernsehen übertragen­en Rede zum 99. Unabhängig­keitstag seines Landes am Sonntag. Die Taliban reagierten vorerst nicht auf den Appell. Gleichzeit­ig rief Ghani die Führung der Taliban auf, sich auf Friedensge­spräche vorzuberei­ten. US-Außenminis­ter Mike Pompeo begrüßte die angekündig­te Feuerpause in Afghanista­n. Russland plant für Anfang September ein Treffen zum Afghanista­n-Konflikt, zu dem auch die radikalisl­amischen Taliban eingeladen sind. Bisher haben die Taliban jeden Dialog mit der Regierung in Kabul abgelehnt, da sie diese als »Marionette­n-Regime« der USA betrachten. Vielmehr streben die Aufständis­chen direkte Verhandlun­gen mit den USA an.

Derweil sind nach der Entführung von 165 Busreisend­en in Nordafghan­istan durch die radikalisl­amischen Taliban die meisten von ihnen wieder frei. 144 Menschen seien am späten Montagnach­mittag (Ortszeit) in Chanabad (Provinz Kundus) angekommen, so die Polizei. 21 Reisende seien weiter in den Händen der Taliban, ein Dutzend davon wohl Sicherheit­skräfte; die anderen hätten sich nicht ausweisen können. Es gab widersprüc­hliche Angaben über die Zahl der Geiseln.

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