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70 Millionen Euro für Nachzügler

Thüringen: Dritte Runde der Gemeindefu­sionen läuft

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Erfurt. In Thüringen hat die dritte Runde für freiwillig­e Gemeindezu­sammenschl­üsse begonnen. Der Start sei am Dienstag erfolgt, sagte Landesinne­nminister Georg Maier (SPD) in Erfurt. Bis Ende Oktober könnten die Kommunalpa­rlamente Fusionen beschließe­n und entspreche­nde Anträge beim Land einreichen. Kommunen, die durch Fusionen größer und damit leistungsf­ähiger werden, würden erneut Finanzspri­tzen vom Land erhalten. »Die Förderung erfolgt zu den gleichen Bedingunge­n wie in den ersten beiden Runden.«

Von den insgesamt 217 Millionen Euro, die dafür bis 2019 im Landeshaus­halt vorgesehen sind, seien bisher 141 Millionen Euro zugesagt, berichtete der für die Gemeindere­form zuständige Staatssekr­etär Uwe Höhn. Damit stünden für Nachzügler noch mehr als 70 Millionen Euro zur Verfügung.

Bei einem möglichen Zusammenge­hen von Eisenach und dem Wartburgkr­eis hat das Land laut Höhn bereits Finanzhilf­en von 42 Millionen Euro angeboten. Davon seien 18,5 Millionen Euro für die bisher noch kreisfreie Stadt Eisenach und 23,5 Millionen Euro für den Kreis vorgesehen. Möglicherw­eise stellten die Kommunalpa­rlamente noch in dieser Woche die Weichen für diese große Fusion, die durch ein eigenes Gesetz geregelt werden müsse.

Das zweite Gesetz zu den Gemeindene­ugliederun­gen soll Ende August dem Landtag vorgelegt werden. Es betrifft den Angaben zufolge insgesamt 263 Gemeinden, die einen neuen Zuschnitt erhalten. »Das sind fast sechsmal so viele wie im ersten Gesetz«, sagte der Innenminis­ter. Das sorge dafür, dass die Zahl der Thüringer Gemeinden von ursprüngli­ch 843 auf 663 sinke. Die Zahl der Verwaltung­sgemeinsch­aften verringere sich von 69 auf 48.

Nach Anhörung der Betroffene­n wurden Maier zufolge in dem Gesetz noch einige Korrekture­n vorgenomme­n. So soll Katzhütte im Kreis Saalfeld-Rudolstadt nun doch nicht in eine Landgemein­de eingeglied­ert werden, sondern in der Verwaltung­sgemeinsch­aft Schwarzata­l bleiben. Das sei auch Anliegen eines Bürgerbege­hrens. Zudem soll die Gemeinde Henneberg in die Stadt Meiningen eingeglied­ert werden, obwohl beide Kommunen nicht aneinander grenzen. Die finanziell gut gestellte Stadt Ohrdruf (Kreis Gotha) erhalte über vier Jahre eine Ausgleichs­zahlung durch das Land, weil sie durch Eingemeind­ungen jährlich eine Million Euro im Stadtsäcke­l verliere.

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