Dörfer wegen Brands evakuiert
Nach erneutem Feuer in Brandenburg Forderung nach Löschflugzeugen
Treuenbrietzen. Angesichts der schweren Waldbrände in Brandenburg häufen sich erneut die Forderungen nach Löschflugzeugen. »Ich gehe davon aus, dass wir auch in Deutschland den Einsatz von Löschflugzeugen brauchen«, sagte der Präsident des Technischen Hilfswerks, Albrecht Broemme, am Freitag im rbb-Inforadio. Broemme sprach sich für eine Initiative auf europäischer Ebene aus. Auch der Bundestagsabgeordnete Christoph Hoffmann (FDP) erklärte: »Sinnvoll wäre eine Flotte an Groß- und Kleinlöschflugzeugen für Europa.« Er schlug Deutschland mit seiner zentralen Lage als Standort vor.
Allein in Brandenburg gab es dieses Jahr bereits mehr als 400 Waldbrände. Zuletzt hatte sich am Donnerstagabend ein großer Waldbrand bei Treuenbrietzen ausgebreitet. Drei Dörfer mussten evakuiert werden. Die Rauchschwaden zogen in der Nacht bis nach Berlin hinein.
Während 600 Feuerwehrleute einen riesigen Waldbrand bei Treuenbrietzen am Freitag unter Kontrolle bringen konnten, wurde Feuer aus der Gegend von Jüterbog gemeldet.
Treuenbrietzen. 600 Einsatzkräfte haben einen großen Waldbrand bei Treuenbrietzen am Freitagmorgen stark eingedämmt. »Weite Teile sind unter Kontrolle«, sagte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am Einsatzort. Wenn der Wind so bleibe, sehe er gute Chancen, dass das Feuer bald gelöscht wird und die in Sicherheit gebrachten Anwohner noch im Laufe des Tages zurückkehren können. Mehr als 500 Menschen hatten ihre Häuser verlassen müssen. Es brannte eine Fläche so groß wie 400 Fußballfelder, und Rauchwolken waren in der Nacht bis nach Berlin hinein gelangt. Die Brandursache war zunächst noch unklar.
Gleichzeitig wurden neue Feuer aus dem benachbarten Jüterbog gemeldet. Nach Angaben der Stadtverwaltung stehen mehrere Hektar Fläche auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Flammen.
Das Feuer bei Treuenbrietzen hatte sich am Donnerstagnachmittag von zunächst fünf Hektar rasch auf rund 400 Hektar ausgebreitet. Die in Sicherheit gebrachten Anwohner verbrachten die Nacht bei Bekannten oder in einer Notunterkunft. Betroffen waren die Dörfer Frohnsdorf, Klausdorf und Tiefenbrunnen südlich von Potsdam. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte bei einem Besuch am Einsatzort, die Evakuierung von Frohnsdorf werde am Mittag aufgehoben. Über die beiden anderen Orte werde am Nachmittag entschieden. »Hier muss ich die Menschen um Geduld bitten«, sagte Wo- idke. Nach seiner Einschätzung wird der Einsatz noch längere Zeit dauern. »Es kann sich um Tage handeln.« Bislang habe man alle Häuser schützen können.
»Wir haben schon einige große Waldbrände in der Region gehabt. In dieser Dimension, wo es sich zwischen den Ortschaften bewegt, ha- ben wir das noch nicht gehabt«, sagte Treuenbrietzens Bürgermeister Michael Knape.
Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg erschwerten die Löscharbeiten. Wegen der Explosionsgefahr können die Feuerwehrleute stellenweise nicht an die Brandherde im Wald heran.