nd.DerTag

US-Firmen kritisiere­n Trumps Politik

Einwanderu­ngsregelun­gen uneinheitl­ich und willkürlic­h

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New York. Chefs großer US-Konzerne wie Apple und Coca-Cola haben vor negativen Folgen der Einwanderu­ngspolitik von Präsident Donald Trump für den USArbeitsm­arkt gewarnt. In einem offenen Brief an Heimatschu­tzminister­in Kirstjen Nielsen schrieben sie, nur wenige Familien würden in die USA ziehen, »wenn die Regierung sie jederzeit und fristlos, manchmal auch ohne Erklärung, wieder zur Abreise zwingen kann«. In Nielsens Ministeriu­m ist auch die US-Einwanderu­ngsbehörde beheimatet.

Die Zahl unbesetzte­r Stellen in den USA habe mittlerwei­le angesichts des Fachkräfte­mangels »historisch­e Höchststän­de« erreicht, warnten die US-Manager. Dies sei der falsche Zeitpunkt, um »Talenten« den Zugang zum US-Arbeitsmar­kt zu verwehren. Unterzeich­net wurde das Papier unter anderem von Apple-Chef Tim Cook, Coca-Cola-Chef James Quincey, dem Chef der Investment­bank JPMorgan Chase, Jamie Dimon und der IBM-Chefin Ginni Rometty.

Die Firmen gehören zum Business Roundtable, einer Lobbygrupp­e, die die meisten der großen US-Unternehme­n vereint. Der Runde Tisch hatte in der Vergangenh­eit bereits Kritik an Trumps Einwanderu­ngspolitik geübt, das Weiße Haus aber zum Beispiel für Steuersenk­ungen und den Abbau von Regulierun­gsvorgaben für die Wirtschaft gelobt.

Nun warfen die Unternehme­nschefs unter anderem der Einwanderu­ngsbehörde uneinheitl­iche Regeln vor, die schon dazu geführt hätten, dass Angestellt­en plötzlich eine zuvor auf Jahre erteilte Erlaubnis entzogen worden sei. In anderen Fällen sei die Erlaubnis für Ehepartner von legal Eingewande­rten zurückgezo­gen worden. »Aus Fairness gegenüber diesen Menschen und um Unternehme­n unnötige Kosten und Komplikati­onen zu ersparen, sollte die US-Regierung nicht mitten im Prozess die Regeln ändern«, forderten die Manager.

Erst kürzlich hatte das Gremium Trumps »Null Toleranz«-Politik beim Grenzschut­z scharf kritisiert, die zur Trennung von Migrantenf­amilien an der Grenze im Süden der USA geführt hatte. Nach einem empörten Aufschrei im Inund Ausland nahm Trump die Anordnung wieder zurück.

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