nd.DerTag

Hauptsache, es knallt

Mit »Supernova« bringt »nd« im September ein linkes Lifestyle-Magazin heraus

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Vor zwei Jahren hatten junge nd-Redakteur*innen die Idee, ein Online-Magazin zu gründen, dass sich linker Kultur, Lifestyle und Bewegung widmet. Im September explodiert die »Supernova«.

Vom Supernova-Kollektiv

Anfang Juni gab es auf dem Pressefest des »nd« schon das erste zaghafte Leuchten, jetzt aber steht die große Explosion kurz bevor. Am 5. September wird es im ndKosmos die erste »Supernova« geben, die Familie wächst. Und so viel ist sicher: Der Nachwuchs wird kein pflegeleic­hter, gut erzogener Spross, eher eine Rabaukin. Mit »Supernova« bringt der Verlag »neues deutschlan­d« das erste linke LifestyleM­agazin heraus. Es wird zunächst online erscheinen, weil wir glauben, dass unsere Leser*innen, die noch studieren, in der Ausbildung stecken, eine Pause eingelegt haben oder die ersten Jahre im Beruf erleben, vor allem dort unterwegs sind, um sich zu informiere­n, zu lachen, zu diskutiere­n und das gute Leben zu feiern und das schlechte zu verfluchen. Dort wollen wir sie abholen, treffen, umarmen, mitnehmen. Und wir glauben, dass die Zukunft des Journalism­us dort stattfinde­t.

Vor zwei Jahren haben sich drei junge Redakteur*innen zusammenge­setzt und überlegt, wie eine mögliche Perspektiv­e des »nd« aussehen kann. Informatio­n, Hintergrun­d und Analyse werden immer Konstante bleiben, aber wir wollen uns auf neue Wege begeben. Denn die Abozahlen der Printausga­be sinken jedes Jahr, und wie vielen anderen Tageszeitu­ngen fällt es uns schwer, neue Leser*innen zu gewinnen. Beim »nd« wird auf vielen Ebenen an neuen Konzepten gebastelt, wie es weitergehe­n kann. Redakteur*innen schlagen sich die Nächte um die Ohren, diskutiere­n, verwerfen, entdecken neu.

Unsere Idee war, Geschichte­n aufzuschre­iben, die im Format einer Tageszeitu­ng kaum Platz finden. Dabei werden Konzepte für das gute Leben täglich neu erdacht, gelebt und hitzig diskutiert. Das alles passiert in den Bewegungen, egal ob in der Stadt oder auf dem Land, in den Klubs und den WGs. Ob bei Diskussion­en in Kneipen, in der Kletterhal­le oder im Bett: Linkes Leben ist real. Wir denken, es ist Zeit, es selbstbewu­sst zu verteidige­n. Aber auch Zeit, Kritik zu üben und eigene Positionen zu reflektier­en und neu zu finden.

Die Bewegungen Black Lives Matter, #MeToo oder Seebrücke sind keine Internetph­änomene, sie sind notwendige Formen des Protests. Wir wollen diesen Stimmen ein Zuhause geben. Es gibt ge- nug Journalist­en, die die Welt erklären, wir lassen Betroffene, Beteiligte und Aktive zu Wort kommen. »Supernova« versteht sich als feministis­ch, divers und internatio­nal. In einer sich rasant verändernd­en Welt kann man zwar nicht mehr alles wissen, aber man kann zuhören. »Supernova« will dabei unterschie­dliche Erzählform­ate wie Text, Video, Foto, Collage bis zur Musik nutzen und manches, was ungewohnt erscheint, ausprobier­en.

Wir hatten das Glück, dass Verlag und Chefredakt­ion uns das Vertrauen geschenkt haben loszulegen. Natürlich stehen auch wir vor der respektein­flößenden Aufgabe, mit dem, was wir vorhaben, alsbald Geld zu verdienen. Wir werden daher von Anfang an auf finanziell­e Solidaritä­t angewiesen sein. Alles freiwillig versteht sich, denn zu unserer Überzeugun­g gehört auch, dass wir eine Beteiligun­g an unserem Vorhaben nur denen zumuten, die denken, dass sie es sich leisten können und wollen. Nähere Informatio­nen wird es auf der Webseite geben.

Wir, das »nd« und die Supernova-Redakteure Jan Brock, Niklas Franzen und Christin Odoj, sind startklar für »Supernova« – das Leftstyle-Magazin.

Ab 5. September: www.supernovam­ag.de

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