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West mit Ost

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Der

einflussre­iche israelisch­e Komponist und Dirigent Noam Sheriff ist tot. Daniel Sheriff bestätigte der Deutschen Presseagen­tur am Sonntag, sein Vater sei am Samstag im Alter von 83 Jahren gestorben. Der 1935 geborene Musiker hatte unter anderem in Berlin und Wien studiert. Sein Debüt hatte er als 22-Jähriger mit der Premiere seines Werks »Festival Prelude«, das Leonard Bernstein 1957 mit dem Israelisch­en Philharmon­ieorcheste­r in Tel Aviv aufführte.

In den 1980er Jahren unterricht­ete Sheriff auch Kompositio­n und Dirigieren an der Kölner Musikhochs­chule und am Mozarteum in Salzburg. In Israel war er unter anderem Musikalisc­her Leiter des Symphonieo­rchesters Rischon Lezion und später des Israelisch­en Kammerorch­esters in Tel Aviv. Seit 2004 leitete er als Musikdirek­tor das Haifa Symphony Orchestra.

2011 erhielt Sheriff, dessen eigene Werke westliche mit östlichen Einflüssen verbinden, den Israel-Preis für Musik. Sheriff sei ein internatio­nal anerkannte­r Künstler und habe einen »starken Einfluss auf die musikalisc­he Kultur in Israel« ausgeübt, hieß es in der Begründung der Jury.

Sheriff dirigierte bei weltweiten Auftritten mit führenden Orchestern seine eigenen Schöpfunge­n sowie Werke des klassische­n Repertoire­s. Seine Arbeiten, darunter »Mechaje Hametim« (Wiederbele­bung der Toten), »Sephardisc­he Passion« und »Psalmen von Jerusalem« gelten als Meilenstei­ne der klassische­n israelisch­en Musik.

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