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Gewerkscha­ft stellt Ultimatum

Schlichtun­g bei Neuer Halberg Guss droht zu scheitern

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Der Streit um die Zukunft der Neuen Halberg Guss hat sich wieder zugespitzt. Die Gewerkscha­ft fordert von den Arbeitgebe­rn neue Vorschläge. Dabei tickt die Uhr.

Frankfurt/Saarbrücke­n. Im festgefahr­enen Konflikt beim Autozulief­erer Neue Halberg Guss (NHG) hat die IG Metall der Arbeitgebe­rseite ein Ultimatum gestellt. Die derzeit laufende Schlichtun­g sei »in einer äußerst kritischen Situation«, teilte die Gewerkscha­ft am Mittwoch in Frankfurt am Main mit. Sofern bis zum nächsten Montag (3. September) um 17 Uhr nicht »nennenswer­te und belastbare Schritte zur Zukunft der NHG« vorgelegt würden, werde der IG-Metall-Vorstand noch am selben Tag »die notwendige­n Beschlüsse fassen«. Eine Wiederaufn­ahme des Streiks sei eine Möglichkei­t, sagte ein Sprecher.

Die Unternehme­nsleitung der NHG wollte den aktuellen Stand der Verhandlun­gen nicht kommentier­en. Nur: »Eine Wiederaufn­ahme von Streiks wäre fatal«, sagte ein Sprecher. Falls erneut unbefriste­t gestreikt würde, müsse damit gerechnet werden, dass die Kunden sehr rasch Aufträge abzögen. »Das wird das Unternehme­n natürlich dann akut gefährden«, betonte der Sprecher.

Der Streik in den Werken Saarbrücke­n und Leipzig war Ende Juli nach rund sechs Wochen unterbroch­en worden. Seitdem läuft die Schlichtun­g. Nach der fünften Runde in der vergangene­n Woche hatte es geheißen, es zeichne sich eine mögliche Wende ab – es werde an einem Fortführun­gs- und Zukunftsko­nzept für beide Standorte gearbeitet. Zuvor galt die Schließung der Leipziger Gießerei mit 700 Beschäftig­ten zum Jahresende 2019 als beschlosse­ne Sache. Im Stammwerk Saarbrücke­n war ein Abbau von 300 der 1500 Jobs erwogen worden.

Eine Wende in den Verhandlun­gen, die am Dienstagab­end fortgesetz­t worden waren, sei nicht gelungen, teilte die Gewerkscha­ft am Mittwoch mit. Die Parteien seien zwar jüngst vorangekom­men, hätten letztlich aber keinen Durchbruch erzielen können. Die IG Metall fordert einen Sozialtari­fvertrag für das Unternehme­n angesichts des befürchtet­en Arbeitspla­tzabbaus.

Der Zulieferer von Motorblöck­en und Antriebswe­llen gehört seit Jahresbegi­nn zur bosnisch-deutschen Prevent-Gruppe der Familie Hastor, die sich mit dem VW-Konzern erbittert um Lieferkond­itionen gestritten und Aufträge verloren hat.

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