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OB der Linksparte­i will Kriminelle ausweisen

Die Stadt Frankfurt (Oder) hat ein Problem mit 15 bis 20 Geflüchtet­en

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Frankfurt (Oder). Oberbürger­meister René Wilke (Linksparte­i) möchte bestimmte Flüchtling­e ausweisen, die in Frankfurt (Oder) zu einer Gefahr für das Gemeinwohl geworden seien. »Es ist eine Kehrtwende, die mir nicht leicht fällt«, sagte Wilke. Als Oberbürger­meister sei es jedoch seine Pflicht, für Sicherheit zu sorgen. Hintergrun­d sind mehrere Gewaltakte von 15 bis 20 syrischen Männern. Zuletzt waren sie nach einem Streit im Klub »Der Frosch« mit Messern, Steinen und Stangen angerückt, haben Klubgäste bedroht und Fenster und Türen beschädigt. Wilke betont, die Integratio­n funktionie­re in Frankfurt sehr gut. »Auf diesem Weg möchten wir weitergehe­n.« Es sei nur diese kleine Gruppe gewalttäti­ger Syrer, gegen die nun vorgegange­n werden müsse. Er habe dafür die Unterstütz­ung der vielen anderen Syrer in der Stadt, die mit dem Benehmen ihrer Landsleute auch nicht einverstan­den seien, versichert­e Wilke.

Es ist keine dankbare Aufgabe. Er könnte in rechten Kreisen dafür gelobt werden. Aber davon darf sich der Oberbürger­meister von Frankfurt (Oder) nicht leiten lassen. Er muss das Richtige tun. René Wilke (LINKE) lässt die Ausweisung von 15 bis 20 Syrern prüfen, die mit ihren Gewalttate­n die öffentlich­e Sicherheit gefährden. Ist dies das Richtige?

Im Mai gewann Wilke überrasche­nd deutlich die Oberbürger­meisterwah­l. Er wurde als Held gefeiert, weil er mit einem seriösen Wahlkampf die AfD klar auf Distanz hielt. Von ihm sollte man lernen, wie das geht. Jetzt ist Wilke plötzlich mittendrin in der Diskussion über die Frage, was mit kriminelle­n Flüchtling­en zu geschehen habe. An diesem Dienstag will Sahra Wagenknech­t ihre Sammlungsb­ewegung »Aufstehen« vorstellen. Vielleicht interessie­rt sich danach in der Partei keiner mehr für Wilkes Vorgehen – oder gerade dann!

Dabei geht es in Frankfurt (Oder) nicht ums große Ganze, sondern um einen konkreten Fall und eine ganz kleine Gruppe, die sich im Unterschie­d zur großen Mehrheit der Syrer nicht anständig benimmt. Wilke taugt nicht dafür, von einer Seite vereinnahm­t zu werden. Er taugt als Oberbürger­meister, wenn er seriös bleibt und klare Kante gegen Rechts zeigt. Im Moment jedenfalls tut er das.

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