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SPD nun gegen Beiträge für Straßenaus­bau

Sachsen-Anhalts CDU blockt Koalitions­partner ab

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Magdeburg. In Sachsen-Anhalt sollen Anlieger nach dem Willen der mitregiere­nden SPD künftig nicht mehr für den Ausbau kommunaler Straßen zur Kasse gebeten werden. Die Fraktion habe den Grundsatzb­eschluss gefasst, die Straßenaus­baubeiträg­e abzuschaff­en, der Weg dahin sei aber noch nicht klar, sagte Fraktionsc­hefin Katja Pähle am Montag in Magdeburg. Die SPD steige nun in die Diskussion mit Vertretern der Kommunen ein. Klar sei aber: »Es ist unser Ziel, dass der Wegfall der Beiträge zu Lasten des Landes gehen muss.«

Laut dem Parlamenta­rischen Geschäftsf­ührer der SPD-Fraktion, Rüdiger Erben, sind viele Detailfrag­en zu klären. Zunächst soll eine Datenbasis entstehen über die Beitragsei­nnahmen seit 2011. Es müsse geklärt werden, welchen Stichtag man wähle, wie mit Vorauszahl­ungen und Ratenzahlu­ngen umgegangen werden soll und mit welchem Schlüssel das Land sein Geld an die Gemeinden gibt. Erben betonte, in mehreren Bundesländ­ern gebe es aktuell die Diskussion um die Straßenaus­baubeiträg­e. Bayern habe sie gerade abgeschaff­t. Die LINKE-Fraktion begrüßte das Ziel der SPD. Die Fraktion hatte schon im Mai im Landtag für eine Entlastung der Bürger bei diesem Thema geworben.

Die CDU – sie stellt den Regierungs­chef – sprach von politische­m Kalkül. Der innenpolit­ische Fraktionss­precher Chris Schulenbur­g nannte die Forderung nach der Abschaffun­g der Straßenaus­baubeiträg­e »populistis­ches Getöse im Vorfeld der Kommunalwa­hlen«. Viele Fragen seien noch nicht geklärt. Bis zur Vorlage einer detaillier­ten Datenbasis lehne die CDU-Fraktion die Abschaffun­g der Beiträge ab.

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