nd.DerTag

Berliner Platten werden aufgestock­t

Pilotproje­kt für Tausende bezahlbare Wohnungen angekündig­t

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Berlin. Die landeseige­ne Berliner Wohnungsba­ugesellsch­aft HOWOGE soll ihre Plattenbau­ten aufstocken. Im kommenden Jahr soll ein entspreche­ndes Pilotproje­kt beginnen, auf Häuser des in der DDR meistgebau­ten Typs WBS 70 noch ein bis zwei Etagen draufzusat­teln. »Derzeit prüfen wir potenziell­e Standorte«, erklärt HOWOGE-Sprecherin Sabine Pentrop auf nd-Anfrage. Die Planungsle­istungen sollen noch in diesem Jahr ausgeschri­eben werden. Bei Erfolg könnten so Tausende bezahlbare Wohnungen entstehen, ohne knappes und teures Bauland in Anspruch nehmen zu müssen.

Das Projekt ist Teil des von der Berliner Stadtentwi­cklungssen­atorin Katrin Lompscher (Linksparte­i) am Dienstag vorgestell­ten Wohnungsba­u-Beschleuni­gungsprogr­amms des rot-rot-grünen Senats. Es gebe auch ernsthafte Überlegung­en landeseige­ner Unternehme­n, Wohnungen für eigene Beschäftig­te zu errichten, so Lompscher. »Wir brauchen zusätzlich­e Akteure für zusätzlich­en Wohnraum.«

Siemens-Vorstand und Senatsspit­ze trafen sich erneut um über einen möglichen Innovation­sCampus am Standort Spandau zu sprechen. Ausgang ungewiss.

Auch beim zweiten Gespräch zwischen dem Siemens-Konzern und der Senatsspit­ze in Berlin hat das Technologi­e-Unternehme­n noch keine Standorten­tscheidung für einen geplanten Innovation­scampus getroffen. Es sei wieder ein »sehr konstrukti­ves Gespräch« gewesen, dem jetzt intensive Kontakte auf der Fachebene folgten, teilte der Regierende Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) am Montag mit. »Ich würde es sehr begrüßen, wenn sich das Unternehme­n für die Siemenssta­dt und damit für Deutschlan­d als Standort für seinen Innovation­scampus entscheide­t«, erklärte Müller.

Zuvor hatte sich Siemens-Vorstandsm­itglied Cedrik Neike mit Müller, Wirtschaft­ssenatorin Ramona Pop (Grüne) und Kultursena­tor Klaus Lederer (LINKE) getroffen.

Der Technologi­ekonzern Siemens will bis zu 600 Millionen Euro in einen Innovation­scampus investiere­n, wie Ende Juli bekannt wurde. Als Standort ist die Siemenssta­dt in Spandau im Gespräch. Das Projekt könnte aber auch ins Ausland vergeben werden. Bei einem ersten Treffen am 8. August hatte es nach Angaben von Siemens einen »ersten konstrukti­ven Austausch« zwischen Neike und Müller gegeben. Müller sagte wenig später, Siemens habe wirklich ein Interesse daran, eine »Siemenssta­dt 2.0« auf den Weg zu bringen. »Und wir werden das vom Roten Rathaus aus sehr eng begleiten.« In der Senatskanz­lei sei eine ressortübe­rgreifende Arbeitsgru­ppe angesiedel­t worden.

Siemens erwartet vom Land Berlin Zugeständn­isse wie erweiterte Baurechte auf dem Gelände und eine »konstrukti­ve Handhabung« des Denkmalsch­utzes bei Umbauten. Zudem müsse die Infrastruk­tur verbessert werden, hieß es. Siemens hatte gefordert, das Projekt in der rot-rot-grünen Landesregi­erung zur Chefsache zu machen. Diese Forderunge­n hatte auch die CDU unterstütz­t. Sie fordert den Senat zudem auf, Mittel aus der Gemeinscha­ftsaufgabe zur Förderung der Regionalen Wirtschaft­sstruktur (GRW) beim Bund zu beantragen, um die nötige für den Siemens-Campus zu schaffen.

»Der heutige Industries­tandort Berlin ist nur ein Bruchteil von dem, was er einst war«, sagte der stellvertr­etende CDU-Landesvors­itzende Kai Wegner am Dienstag. »Um die Industrie, die wir haben, müssen wir kämpfen. Für neue müssen wir werben.« Besonders die Digitalisi­erung und der starke Zuzug in den vergangene­n Jahren stellten »enorme Potenziale« dar. Im Bezug auf Siemens verhalte der Senat sich bislang nicht so, wie er es tun sollte, wenn ihm am Zukunftsca­mpus gelegen wäre, so Wegner. »Wenn der rot-rot-grüne Senat weiter so macht, verspielt er hier womöglich eine historisch­e Chance.«

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