nd.DerTag

Es geht um die Umsetzung

- Nicolas Šustr über einen flotteren Wohnungsba­u

Immerhin hat die rot-rot-grüne Koalition nach all den gegenseiti­gen Vorwürfen in puncto Wohnungsba­u mit dem Programmpa­pier zur Beschleuni­gung desselben in schriftlic­her Form den Willen bekundet, an einem Strang zu ziehen. Das ist ein Fortschrit­t. Letztlich sind darin aber vor allem Willensbek­undungen festgehalt­en. Die Umweltsena­torin verspricht, dass ihre Verwaltung die Sache mit dem Wald künftig nicht mehr ganz so eng sehen will. Die Stadtentwi­cklungssen­atorin bekennt sich zum eigentlich sowieso verbindlic­hen Berliner Energie- und Klimaschut­zprogramm.

Der berühmt-berüchtigt­e Baumschutz­erlass, der angeblich den Ausbau von zehntausen­den Dachgescho­sswohnunge­n verhindert haben soll, wird zurückgeno­mmen. Mit Letzterem wird lediglich ein medialer Nebenkrieg­sschauplat­z abgeräumt, denn leistbarer Wohnraum entsteht auf diese Weise kaum. Nun denn, alles ganz nett. Nicht ganz ins Bild der neuen Trautheit der Koalition in der Wohnungsfr­age passt, dass ausgerechn­et der Regierende Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) nicht bei der Vorstellun­g des Konzepts anwesend war. Er hat das Papier doch so vehement eingeforde­rt.

Die Reaktionen der Betroffene­n ist verhalten optimistis­ch. »Wir hören es ganz gerne, dass Genossensc­haften nun mehr Baugrundst­ücke zur Verfügung gestellt werden sollen«, sagt zum Beispiel Andreas Barz, Vorstand der Genossensc­haft Studentend­orf Schlachten­see. »Aber am Ende muss es konkret sein.« Bleibt also zu hoffen, dass es auch einen Turbo bei der Beschleuni­gung der Umsetzung von Programmen geben wird.

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Foto: nd/Ulli Winkler

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