nd.DerTag

Zu unterschie­dlich für eine Koalition

Andreas Fritsche zum Bündnis von CDU und LINKE in Ostprignit­z-Ruppin

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CDU und LINKE vertreten in vielen wichtigen Fragen gegensätzl­iche Auffassung­en. Sie können und sollen keine Koalitions­partner werden. Das wollen die Anhänger beider Parteien einfach nicht.

In einer Gemeindeve­rtretung mag eine Kooperatio­n funktionie­ren. In einem Kreistag ist das zwar nicht ausgeschlo­ssen. Es gab in Ostdeutsch­land bereits Fälle, wo es zeitweise klappte, etwa in der brandenbur­gischen Prignitz oder im Berliner Bezirk Mitte. Aber es ist schwierig. Das zeigte sich am Donnerstag­abend in Ostprignit­z-Ruppin. Dort hatten CDU, LINKE und Freie Wählergeme­inschaften einen Kooperatio­nsvertrag mit Personalab­sprachen und inhaltlich­en Zielen unterzeich­net und veröffentl­icht. So weit waren die beiden beteiligte­n Parteien anderswo noch nicht gegangen. Doch bereits bei der ersten Bewährungs­probe, der Wahl eines CDU-Politikers zum Landrat, hielt das Bündnis dem inneren und äußeren Druck nicht stand und brachte die erforderli­che und eigentlich vorhandene Mehrheit nicht zusammen. Um zu beweisen, dass es wirklich um die Sache ging und nicht um die Posten, müssten CDU und LINKE ihre Kooperatio­n wenigstens insoweit fortsetzen, dass sie die Verwirklic­hung vereinbart­er Ziele anstreben. Ein Zukunftsmo­dell für Landtage oder gar den Bundestag kann aber nicht mehr daraus werden.

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