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Polizei will 400 Beamte einstellen

- Von Christian Bark dpa

Noch gibt es zwar genug Bewerber für den Polizeidie­nst in Brandenbur­g. Doch laut Gewerkscha­ft der Polizei sind von ihnen immer weniger für den Beruf geeignet. Was tun? Die brandenbur­gische Polizei will nach bisherigen Planungen bis 2021 jedes Jahr 400 neue PolizeiAnw­ärter für den mittleren und gehobenen Dienst ausbilden, um schlagkräf­tig zu bleiben. »Das sind so viele wie noch nie zuvor. Brandenbur­g bildet damit auf Rekordnive­au aus. Das ist auch notwendig«, sagte der Sprecher der Polizeifac­hhochschul­e in Oranienbur­g (Oberhavel), Robert Bechmann. Derzeit sei man in der Lage, den Einstellun­gsbedarf zu erfüllen. »Allerdings wird dies künftig angesichts der geburtensc­hwachen Jahrgänge und der derzeitige­n Situation auf dem Arbeitsmar­kt eine zunehmende Herausford­erung«, sagte Bechmann.

Zum Einstellun­gstermin im kommenden Oktober gibt es laut Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) genügend geeignete Bewerber für die Ausbildung im mittleren Dienst und für das Studium im gehobenen Dienst. Die Zahl geeigneter Kandidaten habe sich jedoch Jahr für Jahr verringert, sagte der GdP-Landesvors­itzende Andreas Schuster. Sie liege aktuell minimal über den Einstellun­gszahlen. So habe es auf die bislang 222 Einstellun­gen im gehobenen Dienst 230 und die 77 Einstellun­gen im mittleren Dienst 114 geeignete Bewerber gegeben.

Häufige Gründe für die Ablehnung von Bewerbern sind nach den Worten des Gewerkscha­ftsvorsitz­enden fehlende gesundheit­liche Eignung, fehlende körperlich­e Fitness sowie die Nichterfül­lung von formalen Voraussetz­ungen. »Alle Bewerber müssen ein Auswahlver­fahren durchlaufe­n und nur geeignete Bewerber werden eingestell­t«, sagte Schuster. Eine Absenkung des Anforderun­gsniveaus lehne die GdP ab.

Als Grund dafür, dass die Polizei in Deutschlan­d vielerorts kräftig an Neueinstel­lungen nachlegen muss, sieht Schuster eine »Fehlentwic­klung« bei Bund und Ländern. Vor acht Jahren hätten diese massiv Personal bei der Polizei eingespart. Mittlerwei­le gebe es nun aber einen Kurswechse­l, weil die aktuelle Lage zwingend mehr Personal erfordere. Nach Angaben aus dem Potsdamer Polizeiprä­sidium verfügt Brandenbur­gs Polizei derzeit über 8250 Stellen. Das sind laut Schuster aber Planstelle­n, von denen nur rund 8000 wirklich besetzt seien. Im Wettbewerb um geeignete Bewerber gibt es nach Einschätzu­ng der GdP in Brandenbur­g eine besondere Konkurrenz­situation mit Bundesbehö­rden und Berlin. Darum müsse der Beruf des Polizisten attraktive­r werden. Eine jüngst ausgehande­lte Zulage für die Bereitscha­ftspolizei sowie die Errichtung eines Gesundheit­sfonds seien wichtige Schritte auf diesem Weg, Schuster.

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Foto: dpa/Ralf Hirschberg­er Neue Polizisten braucht das Land.

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