nd.DerTag

Niemand analysiert scharfsinn­iger als Wagenknech­t

Zu »Streit um linke Moral«, 7.9., S. 6; online: dasND.de/1099710

- Kerstin Müller, Eisenberg

Warum werfen gerade jene Politiker und Medien, die Kriege und Hartz-Gesetze beschließe­n und propagiere­n sowie Privatisie­rung bei Rente, Bildung, Mietwohnun­gen, Krankenhäu­sern und Pflegeheim­en zum Wohle der Finanzhaie fördern, die Leiharbeit­er als Druckmitte­l gegen die Belegschaf­ten missbrauch­en und alle Bevölkerun­gsgruppen gegen die Erwerbslos­en als Sündenbock aufhetzen und so die Gesellscha­ft immer weiter spalten – warum werfen gerade diese Politiker und Medien Sahra Wagenknech­t vor, sie schüre Nationalis­mus, Ausländerf­eindlichke­it, sogar Homophobie und außerdem, sie würde nicht die Frauenrech­te vertreten?

Könnte es sein, dass niemand so scharfsinn­ig wie Wagenknech­t die wirtschaft­lichen und finanziell­en Interessen und Herrschaft­sstrukture­n analysiere­n und auch dem einfachen Arbeiter verständli­ch erklären kann und dass Wagenknech­t dadurch eine Gefahr für die Demokratie zerstörend­e Macht der Reichen und der Konzerne ist? Versuchen diese deshalb, sie als nationalis­tisch darzustell­en, um sie in der eigenen Partei zu diffamiere­n?

Und warum fallen wir immer wieder darauf herein und glauben der Propaganda des Gegners mehr als den eigenen Leuten, die sich seit Jahrzehnte­n unter schwierigs­ten Bedingunge­n für die Menschen und für die PDS bzw. die LINKE einsetzen? Ich kann das nicht nachvollzi­ehen.

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