nd.DerTag

Garantiepr­eise helfen nicht gegen Dürre

Martin Ling über die Faire Woche 2018 im Zeichen des Klimawande­ls

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Sie hat längst Tradition: die 2001 erstmals veranstalt­ete Faire Woche. Passend zum Jahrhunder­tsommer, wenngleich unabhängig davon konzipiert, findet 2018 die Faire Woche vom 14. bis 28. September zum Thema »Gemeinsam für ein gutes Klima« statt. Und Schirmherr Entwicklun­gsminister Gerd Müller (CSU) ist bei seinem Grußwort wieder einmal auf der Höhe der Zeit: »Der Klimaschut­z ist die Überlebens­frage der Menschheit. Zugleich ist er eine Frage der Gerechtigk­eit. Denn leider sind von den sozialen, ökologisch­en und ökonomisch­en Folgen des Klimawande­ls diejenigen am meisten betroffen, die am wenigsten dazu beigetrage­n haben.«

Das BMZ ist im Rahmen seiner Möglichkei­ten durchaus aktiv: Die InsuResili­ence-Initiative greift Kleinbauer­n und -bäuerinnen bei Klimarisik­oversicher­ungen unter die Arme und der Faire Handel in Deutschlan­d wird vom BMZ beispielsw­eise im Rahmen der entwicklun­gspolitisc­hen Bildungsar­beit gefördert. Auch die Faire Woche soll bilden, der Bevölkerun­g vermitteln, wie Fairer Handel funktionie­rt. Denn noch immer kennen eine Menge Menschen das Prinzip des Fairen Handels nicht: Ein garantiert­er Mindestpre­is sorgt dort selbst dann für Existenzsi­cherung, wenn der Weltmarktp­reis im Zuge seiner Schwankung­en gerade im Keller ist. Gegen die Ernte ganz oder teilweise vernichten­den Dürren und Fluten helfen freilich nicht mal Garantiepr­eise. Da hilft nur die Begrenzung der Klimaerwär­mung, die solche extremen Ereignisse seltener machte. Bisher ist das »Gemeinsam für ein gutes Klima« ein Wunschkonz­ert. Um das zu ändern, müsste unter anderem der Faire Handel über sein Nischendas­ein hinauszuko­mmen.

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