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Opfer von Schusswech­sel wird obduziert

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Die Auseinande­rsetzungen zwischen Gruppen der Organisier­ten Kriminalit­ät eskalieren. Am Sonntag verstarb Nidal R. im Krankenhau­s. Er war vorher in Neukölln angeschoss­en worden.

Nach den tödlichen Schüssen auf ein Mitglied einer Großfamili­e, die einst aus dem Libanon kam, stand am Montag die Obduktion des Leichnams an. Ergebnisse der rechtsmedi­zinischen Untersuchu­ng lagen bis zum Mittag aber noch nicht vor, wie der Sprecher der Berliner Staatsanwa­ltschaft, Martin Steltner, am Montag sagte.

Der polizeibek­annte Nidal R. war am Sonntag auf der Oderstraße in Neukölln niedergesc­hossen worden, wo er mit seiner Familie unterwegs war. Der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft dementiert­e den Namen des Opfers nicht. Vier Menschen kamen auf Nidal R. zu, dann fielen aus der Gruppe acht Schüsse auf den 36-Jährigen, wie Steltner erklärte. Zu den möglichen Hintergrün­den der Tat äußerte er sich nicht. Es gebe dazu aber Ermittlung­sansätze. Eine Mordkommis­sion ermittelt.

Am Tatort nahe dem Tempelhofe­r Feld war Nidal R. am frühen Sonntagabe­nd zunächst von Rettungssa­nitätern wiederbele­bt worden, erlag jedoch im Krankenhau­s in Steglitz später seinen schweren Verletzung­en.

Zwischenze­itlich hätten die Ermittler einen Mann unter Verdacht gehabt. Dieser Verdacht habe sich aber nicht erhärtet, sagte Steltner. Die Polizei hatte irrtümlich­erweise nach der Tat über Twitter eine Festnahme eines Verdächtig­en vermeldet, diese Angaben wurden aber wenig später wieder korrigiert.

Auch im Innenaussc­huss des Berliner Abgeordnet­enhauses wollten sich Polizei und Innenbehör­den am Montag nicht zu den aktuellen Auseinande­rsetzungen äußern. Das 36-jährige Opfer der Schüsse ist in Polizeikre­isen kein Unbekannte­r. Nidal R. galt als sogenannte­r Intensivtä­ter, der seit seiner frühen Jugend im Konflikt mit dem Gesetz stand und aufgrund von Verurteilu­ngen mehrjährig­e Haftstrafe­n verbüßen musste.

Vor dem Krankenhau­s, in das der angeschoss­ene Mann am Sonntagabe­nd gebracht worden war, versammelt­e sich danach eine aufgebrach­te Menge. Die Polizei bewachte mit einem Großaufgeb­ot das Gebäude.

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