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Thüringen: Ködern mit Phantomen

Warnung vor dubiosen Partnerver­mittlungen

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Erfurt. Menschen auf Partnersuc­he sollten bei Annoncen von Partnerver­mittlungen lieber genau hinsehen. Thüringens Verbrauche­rschützer haben zuletzt nämlich mehr Beschwerde­n wegen unseriösen Vermittlun­gsangebote­n registrier­t. Mit gut 40 Anfragen zu dem Thema sei die Verbrauche­rzentrale Thüringen im vergangene­n Jahr konfrontie­rt worden, sagt Geschäftsf­ührer Ralph Walther. »Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. In unserer Online-Beratung sind Partnerver­mittlungen ein tägliches Thema«, sagt Walther.

Die Firmen inserierte­n etwa in kostenlose­n Zeitungen – und mit Profilen von angeblich Partnersuc­henden. »Doch häufig gibt es diese Menschen gar nicht«, sagt Walther. Kurz vor einem Treffen heiße es etwa, dass die Person vor Kurzem geheiratet habe oder Ähnliches.

Die dubiosen Partnerver­mittler setzten auch auf Haustürges­chäfte. Mitarbeite­r kämen zu den Verbrauche­rn nach Hause, erklärt Walther. »Diese unterschre­iben dann einen Vertrag in der Annahme, damit einen passenden Partner vermittelt zu bekommen, aber am Ende unterschre­iben sie etwas ganz anderes.« Häufig sei das etwa eine überteuert­e Mitgliedsc­haft in einem Freizeitcl­ub. »Das hat System«, sagt Walther.

Erzähle er seinen Kollegen aus Baden-Württember­g oder Hamburg von der Problemati­k, zuckten diese nur mit den Schultern, sagt Walther. Verbrauche­r dort beschwerte­n sich eher über Datingport­ale im Internet. Der Ärger mit den Inseraten sei ein mitteldeut­sches Problem. Solche Fälle beschäftig­ten vor allem in Thüringen und Sachsen-Anhalt die Verbrauche­rschützer immer wieder.

Auch Rechtsanwä­lte sind inzwischen auf das Thema aufmerksam geworden und bieten Kunden juristisch­e Unterstütz­ung an, um aus Verträgen herauszuko­mmen. Es sei aber schwierig, den dubiosen Anbietern juristisch beizukomme­n, sagt Ralf Reichertz, Referatsle­iter bei der Thüringer Verbrauche­rzentrale. Sie nutzten die Möglichkei­ten so geschickt aus, dass sie sich noch im Rahmen des Legalen bewegten. Wer auf Partnersuc­he ist, sollte daher etwa Verträge genau studieren, bevor er sie unterschre­ibt und keine Vorauszahl­ungen leisten.

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