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NDR lehnt Boykott ab

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Der

für die deutsche ESC-Beteiligun­g zuständige Leiter des Programmbe­reichs Fiktion & Unterhaltu­ng beim NDR Fernsehen, Thomas Schreiber, hat Forderunge­n nach einem Boykott des Eurovision Song Contests in Israel zurückgewi­esen. »Heute beginnt das jüdische Neujahrsfe­st Rosh ha-Schana, es zählt zu den wichtigste­n Feiertagen für Juden in aller Welt. Aus diesem Anlass zum Boykott des Eurovision Song Contest in Israel aufzurufen bzw. die EBU (European Broadcasti­ng Union) aufzuforde­rn, dem israelisch­en Rundfunkse­nder Kaan das Recht auf die Ausrichtun­g des ESC zu entziehen, ist durchschau­bar«, sagte Schreiber in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. Der israelisch­e Rundfunkse­nder habe das Recht und die Pflicht zur Ausrichtun­g des ESC mit dem Sieg Nettas in Lissabon übernommen. »Wir freuen uns auf den ESC 2019 in Israel.«

Zuvor hatten sich Dutzende Kulturscha­ffende in einem Boykottauf­ruf gegen die Ausrichtun­g des ESC in Israel ausgesproc­hen. Zu den Unterzeich­nern gehören laut der Zeitung »The Guardian« der Pink-Floyd-Mitbegründ­er Roger Waters und der britische Filmemache­r Ken Loach, die beide als Anti-Israel-Aktivisten bekannt sind. Auch die Regisseure Aki Kaurismäki und Mike Leigh, die Schauspiel­erin Julie Christie, Sänger Helmut Lotti und der Musiker Brian Eno stehen unter dem offenen Brief auf der Liste.

In dem am Freitag vergangene Woche veröffentl­ichten Brief wird die Europäisch­e Rundfunkun­ion (EBU) dazu aufgerufen, den Event an ein anderes Land zu vergeben. Grund seien Menschenre­chtsverlet­zungen gegen Palästinen­ser durch die israelisch­e Regierung sowie die Politik Israels in de besetzten Gebieten.

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