nd.DerTag

Bürgerpoli­zei zahlt sich aus

- Martin Kröger über die Sicherheit­spolitik von Rot-Rot-Grün Foto: nd/Camay Sungu

Eine Szene vom vergangene­n Wochenende aus dem Wrangelkie­z in Kreuzberg: Auf der Straße feiert eine Kleinfamil­ie lautstark eine Geburtstag­sparty. Ein Fahrzeug der Polizeistr­eife nähert sich, die schwerpunk­tmäßig den nahen Görlitzer Park kontrollie­rt. Statt pingelig gegen die Ordnungswi­drigkeit wegen des Lärms und der Möbel einzuschre­iten, setzt sich der Polizist mit an die große Tafel, palavert über die letzten Kieznachri­chten – und fährt dann einfach weiter.

Polizei mit Anwohnern auf der Straße, das war früher zu Zeiten der Kontaktber­eichsbeamt­en normal in Berlin. Dass dieser direkte Kontakt zwischen Bürgern und Polizei dem Sparwahn geopfert wurde, war ein riesiger Fehler. Rot-Rot-Grün hat dagegen versproche­n, die Polizei bürgerfreu­ndlicher zu machen und wieder sichtbarer auf der Straße.

Wie das Beispiel Wrangelkie­z zeigt, tut sich was in Sachen Bürgerpoli­zei. Auch bei Einstellun­gspolitik und Entlohnung hat Innensenat­or Andreas Geisel (SPD) geliefert. Angesichts des hohen Krankensta­ndes und der Überalteru­ng der Polizei ist das auch bitter nötig. Wegen der Ausbildung dauert es aber leider drei Jahre, bis die neuen Polizisten auf der Straße auftauchen. Dennoch zeigen sich erste rot-rot-grüne Erfolge: Orte wie das Kottbusser Tor sind nicht mehr medial omnipräsen­t. Es gibt weniger Gewalt und Taschendie­bstähle. Präsenz rentiert sich – viel mehr als Überwachun­g mit Kameras.

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