nd.DerTag

Pro Asyl gegen Brüssels Pläne

Gespräch Macron-Kurz zur Vorbereitu­ng des EU-Gipfels

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Berlin. Die Menschenre­chtsorgani­sation Pro Asyl warnt vor dramatisch­en Folgen der geplanten neuen EU-Flüchtling­spolitik. »Wenn das umgesetzt wird, gibt es keine fairen Asylverfah­ren mehr«, sagte Geschäftsf­ührer Günter Burkhardt den Zeitungen der Funke-Mediengrup­pe vom Montag. Es handele sich um ein »Programm zur flächendec­kenden Inhaftieru­ng von Flüchtling­en«. Die EUKommissi­on hatte in der Vorwoche neue Vorschläge zur Flüchtling­spolitik gemacht, die beim EUGipfel am Mittwoch und Donnerstag besprochen werden sollen. Der französisc­he Staatspräs­ident Emmanuel Macron hat am Montag in Paris bei einem Treffen mit dem österreich­ischen Bundeskanz­ler und Gipfelgast­geber Sebastian Kurz eine verbessert­e Rückführun­gspolitik angemahnt. Macron und die französisc­he Mitte-Regierung setzen einerseits auf eine harte Linie im Hinblick auf »Wirtschaft­smigranten«, die kein Anrecht auf Schutz in Frankreich haben. Anderersei­ts wollen sie Bedingunge­n für Asylbewerb­er und anerkannte Flüchtling­e verbessern. Kurz unterstütz­t den Plan der Brüsseler EU-Kommission, die Grenzschut­zagentur Frontex bis 2020 auf 10 000 Einsatzkrä­fte auszubauen. Derweil sind am Montag vor der Küste beim Untergang eines Flüchtling­sboots zwei Frauen ums Leben gekommen. Zugleich werfen internatio­nale Seenotrett­er Italien unterlasse­ne Hilfeleist­ung für Dutzende Flüchtling­e vor.

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