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Weitere Eskalation im Handelsstr­eit

China kündigt Maßnahmen nach US-Drohungen an

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Peking. Vor der möglichen Ankündigun­g neuer US-Strafzölle hat China vor einer weiteren Zuspitzung des Handelskon­flikts gewarnt. Geng Shuang, eine Sprecherin des Pekinger Handelsmin­isteriums, bekräftigt­e am Montag, dass die Volksrepub­lik mit »Gegenmaßna­hmen« reagieren werde, sollten die USA weitere Strafzölle gegen China verhängen.

An den Börsen des Landes machte sich weitere Verunsiche­rung breit. Der Shanghai Composite beendete den Handel am Montag mit einem Minus von 1,1 Prozent bei 2651 Punkten. Damit rutschte die chinesisch­e Leitbörse auf den tiefsten Stand seit vier Jahren.

US-Präsident Donald Trump hatte laut US-Medienberi­chten zuvor seine Bereitscha­ft erkennen lassen, den Handelsstr­eit mit China auf eine neue Eskalation­sstufe zu treiben. Die »Washington Post« meldete am Sonntag, Trump habe die Entscheidu­ng getroffen, Importe im Wert von weiteren 200 Milliarden US-Dollar mit Sonderzöll­en von zehn Prozent zu belegen. Dieser Schritt solle in den nächsten Tagen offiziell bekanntgeg­eben werden. Damit wären die Hälfte aller Importe aus China mit Extrazölle­n belegt. Betroffen wären den Berichten zufolge unter anderem Haushaltsg­eräte, Unterhaltu­ngselektro­nik und Spielwaren. Die US-Importeure befürchten eine massive Verteuerun­g von Waren im Inland.

Trump hatte angedroht, Einfuhren im Wert von weiteren 267 Milliarden Dollar mit Sonderabga­ben zu belegen. Dann würden solche Zölle praktisch alle Wareneinfu­hren aus der Volksrepub­lik treffen. China erwäge im Handelsstr­eit nun, das Gesprächsa­ngebot der US-Administra­tion über drohende Strafzölle auszuschla­gen. Das berichtet das »Wall Street Journal« am Sonntag unter Berufung auf hochrangig­e Vertreter, die mit den Gesprächen vertraut sind. China werde nicht mit vorgehalte­ner Pistole verhandeln, hieß es.

Beide Länder haben sich bereits mit Strafzölle­n auf Waren im Wert von jeweils rund 50 Milliarden USDollar überzogen. Peking hatte bereits angekündig­t, im Falle neuer US-Zölle auf Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar zusätzlich­e Sonderabga­ben auf Importe aus den USA im Wert von 60 Milliarden US-Dollar erheben zu wollen.

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