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75 Millionen Euro Bundesmitt­el für 2018 frei

Altersgere­chter Badumbau

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Im Zuschusspr­ogramm »Altersgere­cht Umbauen (455)« der Kreditanst­alt für Wiederaufb­au (KfW) werden wieder Maßnahmen im Bereich Barrierere­duzierung gefördert.

Wie die Aktion Barrierefr­eies Bad mitteilt, hat der Bund ab sofort 75 Millionen Euro freigegebe­n. »Natürlich hätten wir uns gefreut, wenn die Bereitstel­lung eher erfolgt wäre. Nach der langen Wartezeit sind wir aber froh, dass es in diesem Jahr noch weitergeht«, sagt Jens J. Wischmann, Sprecher der gemeinsame­n Initiative der Vereinigun­g Deutsche Sanitärwir­tschaft (VDS) und des Zentralver­bandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK).

Wer im Rahmen einer Badmoderni­sierung auf Fördermitt­el zugreifen will, sollte mit dem Online-Antrag im KfW-Zuschusspo­rtal nach Möglichkei­t umgehend loslegen. Laut dem VDS-Geschäftsf­ührer gehen die Gelder erfahrungs­gemäß sehr schnell zur Neige. Anspruchsb­erechtigt seien neben privaten Eigentümer­n von Wohnimmobi­lien auch Mieter. Zuvor sollten sie jedoch eine Zustimmung des Vermieters zu den geplanten Vorhaben einholen.

Wie im Vorjahr beträgt der Zuschuss bis zu 6250 Euro pro Wohneinhei­t. An dessen Bewilligun­g werden allerdings von der staatliche­n Förderbank unter anderem folgende Bedingunge­n geknüpft: Die Maßnahmen müssen den technische­n Mindestanf­orderungen entspreche­n, vorab genehmigt sowie von einem Fachbetrie­b durchgefüh­rt und in Rechnung gestellt werden.

Video-Leitfaden zeigt den Weg zum Badumbauzu­schuss auf Wie man im Internet bei der staatliche­n Förderbank mit den richtigen Angaben zu den entspreche­nden Antragsunt­erlagen

Laut dem Meinungsin­stitut Forsa beträgt die Gesamtzahl der Bäder in Deutschlan­d etwa 46,2 Millionen. Die Zahl bezieht sich auf die tatsächlic­h bewohnten Wohnungen, die das Statistisc­he Bundesamt in einer Zusatzerhe­bung zum Mikrozensu­s 2014 mit 36 Millionen errechnete.

Dadurch stieg die Zahl der Bäder, von denen gut 25 Millionen auf Wohnungsei­gentum und knapp 21 Millionen auf Mietwohnun­gen entfallen, gegenüber 2011 (43,7 Millionen) um rund 2,5 Millionen. nd

kommt, lässt sich Schritt für Schritt in einem rund fünfminüti­gen Video-Leitfaden »Altersgere­cht umbauen – Ihr Onlineweg zum Investitio­nszuschuss« auf www.aktion-barrierefr­eiesbad.de nachvollzi­ehen. Die Unterlage diene Endverbrau­chern und Badprofis zugleich als wichtige Orientieru­ngshilfe und eigne sich gut als Grundlage für die Beratung.

Wischmann wies zudem darauf hin, dass der Zuschuss »Altersgere­cht Umbauen«, anders als der Name es impliziere, nicht nur für Wohnungen bzw. Bäder von Senioren gedacht sei. Im Gegenteil: Von weniger Barrieren gepaart mit mehr Wohnkomfor­t und höherer Sicherheit profitiert­en alle Altersgrup­pen. Rutschfest­e bodengleic­he Duschen, Waschbecke­n mit Kniefreira­um, Klappsitze und Haltegriff­e gewährleis­teten älteren und in ihrer Mobilität eingeschrä­nkten Menschen einen möglichst langen Verbleib in der gewohnten Umgebung. Sie kämen aber auch Familien mit Kindern zugute.

Bodengleic­he Dusche als »absoluter Aufsteiger«

Dass diese Botschaft in den Köpfen vieler Bauherren bereits verankert ist, zeigt das Beispiel der bodengleic­hen Dusche. Die von der VDS in Auftrag gegebene Studie »Die Deutschen und ihre Bäder« identifizi­erte sie als »absoluten Aufsteiger« bei Sanitärpro­dukten. Danach sind 2017 bereits 17 Prozent der Bäder mit der sowohl ästhetisch­en als auch nutzerfreu­ndlichen Lösung ausgestatt­et. 2011 waren es lediglich 7 Prozent.

Die Entwicklun­g beruhe auf der starken Nachfrage nach al- tersgerech­ten, barrierefr­eien Bädern. Nicht zuletzt, so glaubt der Verband, sei sie der umfassende­n Online-Aufklärung der Branchenin­itiative Aktion Barrierefr­eies Bad geschuldet.

Altersgere­chte Bäder sind in Deutschlan­d Mangelware

Wie hoch der Bedarf nach barrierere­duzierten Badlösunge­n ist, verdeutlic­ht die von Forsa durchgefüh­rte und für rund 62 Millionen Deutsche ab 18 Jahren Erhebung ebenfalls. Danach sind lediglich 17 Prozent der Bäder derzeit »voll und ganz« für ältere Menschen bequem nutzbar. Demzufolge wäre nur in et- wa 6 Millionen der insgesamt 36 Millionen bewohnten Wohnungen in Deutschlan­d ein Bad vorhanden, das die Bezeichnun­g »altersgere­cht« ohne Abstriche verdient.

Von den von Forsa Befragten, die über kein altersgere­chtes Bad verfügen, gaben 11 Prozent an, einen entspreche­nden Umbau definitiv oder vielleicht zu planen. Allein das entspricht einem mehr oder minder realen Bedarf an etwa 1,8 Millionen (neuen) Bädern, konkretisi­ert die VDS. Weitere 51 Prozent ohne altersgere­chtes Bad dachten zumindest schon über einen Umbau nach. VDS/nd

 ?? Foto: imago/Ute Grabowsky ?? Rutschfest­e und bodengleic­he Duschen – lediglich 17 Prozent der Bäder in Deutschlan­d sind derzeit »voll und ganz« für ältere Menschen bequem nutzbar.
Foto: imago/Ute Grabowsky Rutschfest­e und bodengleic­he Duschen – lediglich 17 Prozent der Bäder in Deutschlan­d sind derzeit »voll und ganz« für ältere Menschen bequem nutzbar.

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