Siemens schließt Standorte nicht
Werke in Görlitz, Leipzig und Berlin bleiben nun doch erhalten
Görlitz. Die ursprünglich geplante Schließung von zwei Siemensstandorten in Sachsen ist vorerst vom Tisch. Sowohl das Siemenswerk in Görlitz als auch das Kompressorenwerk in Leipzig bleiben erhalten. Doch sollen in Görlitz 170 Stellen gestrichen werden. »Wir haben geschafft, dass das Werk bleibt«, sagte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen, am Dienstag. Allerdings gehe für die Gewerkschaft der Kampf weiter. Beim Interessenausgleich sei der unbegrenzte Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen vereinbart worden, sagte Otto. »Deshalb ist es unsere Aufgabe, dass die Kollegen am Standort weiterbeschäftigt werden.« Nach seiner Ansicht besteht sogar die Möglichkeit, dass niemand seinen Arbeitsplatz verlieren muss.
Auch das ebenfalls von Schließung bedrohte Dynamowerk im Berliner Stadtteil Spandau soll laut Unternehmensangaben erhalten bleiben. Allerdings will der Konzern hier nahezu jede zweite der 870 Stellen streichen.
1847 wurde in Berlin die »Telegraphen Bau-Anstalt von Siemens & Halske« gegründet. Der heutige Technologiekonzern, die Siemens AG, entstand 1966 aus den Vorgängerfirmen »Siemens & Halske AG«, »Siemens-Schuckertwerke AG« und »Siemens-Reiniger-Werke AG«.
1899 enstand auf dem Fabrikgelände am Nonnendamm als erstes Gebäude der späteren Siemensstadt das »Kabelwerk Westend«.
Wegen der Nachkriegsentwicklung im geteilten Deutschland wechselte der Hauptfirmensitz von Berlin nach 1949 schließlich nach München. Derzeit betreibt Siemens in der Stadt das Gasturbinenwerk (Huttenstraße) und das Dynamowerk (Nonnendammallee). Insgesamt will der Konzern am Standort Berlin rund 700 Stellen streichen (statt wie geplant 870).