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»Fest der Befreiung« bei Tribsees

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Tribsees. Der Bürgermeis­ter von Langsdorf, Hartmut Kolschewsk­i, steht am Dienstag auf der Großbauste­lle der A20 bei Tribsees in Mecklenbur­g-Vorpommern – unweit des ehemals wohl berühmtest­en Autobahnlo­chs Deutschlan­ds. Er schaut zu, wie ein 30 Meter langes und 2,50 Meter breites Einzelteil der künftigen Behelfsbrü­cke abgeladen wird. Am Morgen sind drei Lastwagen mit den bis zu 42,5 Tonnen schweren Teilen aus den Niederland­en gekommen. Die Bauteile werden am Rand der Autobahn gelagert. Wenn alles gut weitergeht, ist der 15. Oktober Stichtag für die Installati­on des ersten Brückentei­ls.

Seit rund einem Jahr spielt die Autobahn eine zentrale Rolle im Leben der rund 400 Menschen in Langsdorf direkt an der Autobahn und im Nachbarort Böhlendorf. Denn seit im Herbst letzten Jahres die auf Moor gebaute Autobahn spektakulä­r eingebroch­en ist, rollen täglich Tausende Autos und Lastwagen durch die kleinen Orte. Ronald Normann, Abteilungs­leiter Autobahnen im Landesamt für Straßenbau und Verkehr und damit Hauptveran­twortliche­r für den Rück- und Wiederaufb­au der Autobahn, geht davon aus, dass die 773 Meter lange und 7,50 Meter breite Behelfsbrü­cke bis Anfang Dezember fertig sein könnte. Dann kann der Verkehr wieder einspurig in Richtung Rostock bzw. Szczecin an Langsdorf vorbeiroll­en. »Diesen Tag werden wir feierlich begehen. Der Tag der Befreiung«, sagt Kolschewsk­i. »Es wird für uns sehr ungewohnt sein, wenn plötzlich Ruhe im Dorf ist«, glaubt er. Ein bisschen lauter als früher könnte es schon werden, schränkt Normann ein. Denn wenn die Autos über die Behelfsbrü­cke fahren, werde es »klack, klack, klack« tönen. Ob angesichts dieser Lärmbelast­ung das geplante Tempo 60 zu halten sein wird, ist fraglich. Wenn nicht, müssten die Fahrzeuge halt langsamer fahren.

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Foto: dpa/Stefan Sauer

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