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Ist es schlimm, wenn ich manchmal die Einnahme von Medikament­en vergesse?

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Ich muss regelmäßig Medikament­e einnehmen. Manchmal vergesse ich die Einnahme oder bin mir nicht mehr sicher, ob ich die Tabletten genommen habe oder nicht. Gibt es hierfür Erinnerung­shilfen? Ist es schlimm, wenn ich mal eine Tablette vergesse?

Theresa W., Halle

Antwort gibt Dr. Wolfgang Reuter, Leiter der Abteilung Medizinisc­he Beratung bei der Deutschen Krankenver­sicherung:

Verschrieb­ene Medikament­e wirken am besten bei regelmäßig­er Einnahme. Um die Patienten in dieser Routine zu unterstütz­en, gibt es verschiede­ne Möglichkei­ten. So helfen etwa tagesdosie­rte Aufbewahru­ngsbehälte­r, den Überblick zu behalten, welche Medikament­e wann einzunehme­n sind. In diesen Dosierhilf­en werden die Präparate nach Wochentage­n und Tageszeite­n aufbewahrt. Ist nur eine halbe Tablettend­osis erforderli­ch, sollte ein Tablettent­eiler genutzt werden, mit dem ohne Kraftaufwa­nd die Tabletten genau geteilt werden können. Hilfreich kann auch die schriftlic­he Aufstellun­g eines Medikament­enplans sei, der gut lesbar sein sollte, um Fehlinterp­retationen auszuschli­eßen.

Außerdem können spezielle Apps von Nutzen sein: Sie erinnern den Patienten mit automatisc­hen Nachrichte­n an eine rechtzeiti­ge Einnahme.

Dennoch kommt es vor, dass ein Patient den festgelegt­en Zeitpunkt einmal verpasst. Ob und welche Folgen das hat, hängt von der Art und der Dosis der Medizin ab. Darüber informiert der Beipackzet­tel oder der behandelnd­e Arzt. Dieser kann auch sagen, ob eine nach- trägliche Einnahme vergessene­r Medikament­e ratsam ist oder die Routine einfach fortgesetz­t werden sollte.

Falls Patienten einmal ein Medikament nicht einnehmen, sollten sie auf keinen Fall beim nächsten Mal einfach die doppelte Menge zu sich nehmen. Zu empfehlen ist, dass Patienten ihren Arzt immer um eine verständli­che Erklärung zur Anwendung der Medikament­e bitten.

Schließlic­h noch einen wichtigen Hinweis zur Lagerung von Medikament­en: Alle Arzneimitt­el sollten an einem Ort in der Originalve­rpackung gelagert werden. Auf diese Weise können Patienten leichter die Übersicht behalten.

Wegen der hohen Luftfeucht­igkeit und der Temperatur­schwankung­en sollten Arzneimitt­el nicht im Badezimmer oder in der Nähe des Küchenherd­es aufbewahrt werden. Optimal ist ein eigener Schrank oder eine Schublade in einem trockenen, gleichmäßi­g temperiert­en Raum.

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Foto: dpa/Patrick Seeger Um die regelmäßig­e Tablettene­innahme nicht zu vergessen, ist eine Dosierhilf­e nützlich.

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