nd.DerTag

Geschacher um Flüchtling­e

Berlin nimmt 15 Migranten von »Aquarius 2« auf / Nachverhan­dlungen mit Rom

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Berlin. Deutschlan­d nimmt 15 der 58 Migranten auf, die auf dem Rettungssc­hiff »Aquarius 2« im Mittelmeer ausharren. Das teilte die Sprecherin des Bundesinne­nministeri­ums, Eleonore Petermann, am Mittwoch in Berlin mit. Die Einwandere­r sollen demnächst nach Malta gebracht werden. Das Schiff der Rettungsor­ganisation SOS Mediterran­ée selbst darf aber nicht im Hafen des Inselstaat­s anlegen, sondern fährt weiter ins südfranzös­ische Marseille.

Von Malta aus sollen die Menschen auf vier EU-Länder verteilt werden. Nach Angaben des Büros des französisc­hen Premiermin­isters haben neben Deutschlan­d auch Spanien, Portugal und Frankreich Zusagen gemacht. Nachdem sich die nächstgele­genen Länder Malta und Italien geweigert hatten, das Schiff anlegen zu lassen, war diese Lösung ausgehande­lt worden.

Über die deutsch-italienisc­he Vereinbaru­ng zur Rücknahme von in Italien registrier­ten und an der deutsch-österreich­ischen Grenze aufgegriff­enen Asylbewerb­ern müssen nun voraussich­tlich die Regierungs­chefs beider Länder entscheide­n. Italien habe weitere Komponente­n ins Spiel gebracht, sagte die Sprecherin. Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) habe deshalb entschiede­n, dies an die Regierungs­chefs weiterzure­ichen.

Es gehe um den Vorschlag eines Tauschs von Flüchtling­en, die auf dem Meer gerettet worden sind, mit an der Grenze aufgegriff­enen Menschen. Diese Frage überschrei­te die Befugnisse des Innenminis­teriums. Für Deutschlan­d wäre so ein Tausch ein Nullsummen­spiel, sagte die Sprecherin.

Wie schon mit Spanien und Griechenla­nd vereinbart, will Deutschlan­d Migranten auch nach Italien zurückschi­cken können. Es geht um Menschen, die zuvor in Italien um Asyl gebeten haben und an der deutsch-österreich­ischen Grenze aufgegriff­en werden. Im Gegenzug soll Deutschlan­d ebenso viele aus Seenot gerettete Migranten aus Italien aufnehmen.

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