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Japan setzt auf Atomstrom

Die Atomaufsic­ht gibt grünes Licht für jahrzehnte­alten Reaktor

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Tokio. Siebeneinh­alb Jahre nach dem GAU im Atomkraftw­erk Fukushima Daiichi hat Japans Atomaufsic­ht das Wiederanfa­hren eines fast 40 Jahre alten Reaktors nahe Tokio erlaubt. Das berichtete­n japanische Medien am Mittwoch.

Es ist das erste Mal, dass die Atomaufsic­ht einen von der damaligen Tsunamikat­astrophe betroffene­n Meiler wieder anfahren lässt. Wann der Reaktor in der gleichnami­gen Stadt Tokai wieder ans Netz geht, ist noch unklar. Denn die Bauarbeite­n zur Verstärkun­g der Sicherheit der Anlage werden noch bis mindestens März 2021 andauern. Zudem steht noch die Einwilligu­ng der örtlichen sowie aller umliegende­n Gemeinden aus. Ferner müssen noch zwei weitere Sicherheit­sprüfungen vorgenomme­n werden als Bedingung dafür, dass der Reaktor bis zu 20 weitere Jahre laufen darf.

Der Meiler Tokai Nummer Zwei ist bereits die achte Atomanlage, die von der Atomaufsic­ht die Genehmigun­g zum Wiederanfa­hren erhalten hat. In Folge des Gaus in Fukushima hatte Japan zwischenze­itlich sämtliche Meiler im Land herunterge­fahren. Die Regierung hält jedoch grundsätzl­ich am Atomstrom fest. Zum Neustart müssen Meiler jedoch zuerst deutlich verschärft­e Sicherheit­sbedingung­en erfüllen. Angesichts der Sorgen der örtlichen Bevölkerun­g sind von Japans 39 funktionsf­ähigen Reaktoren bisher aber nur eine Handvoll am Netz.

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