FÜR ERWACHSENE
Texte aus Kirgistan, Usbekistan, Kasachstan bis in den Iran: In der schön gestalteten Reihe »Europa erlesen« dürfte man einen Band »Zentral
asien« vielleicht nicht erwarten, es sei denn, dass man den eurasischen Kontinent als eine Ganzheit sieht (hg. v. Dareg A. Zabarah, Wieser Verlag, 250 S., geb., 14,95 €).
Ein Städtchen irgendwo in der litauischen Provinz: »Der Regengott«
– unter diesem Titel sind Erzählungen von Alvydas Šlepikas gesammelt. Über das schlichte Leben, Kindheitsträume, Fragen des Seins und den Tod (Mitteldeutscher Verlag, 190 S., br., 14,95 €).
Von der Verletzlichkeit der menschlichen Seele: »In der Einsamkeit na
he dem Meer« – Zoran Ferić führt in die 1970er/80er Jahre nach Jugoslawien. Auf der dalmatinischen Insel Rab versuchen sich die dortigen Jungs als Frauenverführer, und deutsche Touristinnen suchen Abenteuer (Folio Verlag, 200 S., geb., 22 €).
Von Humanität, Widerstandskraft und vom Trauma der politischen Wende: »Das Spiel der hundert
Blätter« – Varujan Vosganian, der zur armenischen Minderheit in Rumänien gehört, erzählt von vier Freunden und ihren sehr verschiedenen Lebenswegen (Zsolnay, 223 S., geb., 20 €).
Verspielt, elegant und mit allen Wassern der Postmoderne gewaschen:
»8 Minuten und 19 Sekunden« – Erzählungen des bulgarischen Schriftstellers Georgi Gospodinov. Einige werfen Blicke in die »realsozialistische« Vergangenheit des Landes, andere in die Zukunft der Menschheit (Droschl, 144 S., geb., 19 €).
Sein letztes Buch, in dem der 2016 gestorbene ungarische Schriftsteller seiner Krankheit begegnet: »Bauch
speicheldrüsenkrebs« von Péter Esterházy, aufrichtig und voller Geist und Witz (Hanser, 240 S., geb., 20 €).