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Der Balkon Europas

- U.S.

Der Landesname stammt von Georgos, griechisch für »Ackermann«, oder vom Heiligen Georg (der dieselbe Namenswurz­el hat).

Das Land, genannt »Balkon Europas«, liegt auf der Grenze zwischen Europa und Asien. Nachbarn sind die Türkei, Armenien, Aserbaidsc­han und Russland. Im Norden liegt der Große Kaukasus, im Westen das Schwarze Meer.

Das alte Georgien bestand aus Königreich­en und Fürstentüm­ern; im 19. Jahrhunder­t wurden sie nach und nach vom Zarenreich erobert. Nach der Oktoberrev­olution, im Mai 1918, erklärte sich Georgien zur demokratis­chen Republik. 1921 wurde sie von der Roten Armee besetzt und der Sowjetunio­n angegliede­rt.

1991 wurde Georgien erneut unabhängig. Unruhige Zeiten folgten, mit Krieg und territoria­len Konflikten. Zwei Gebiete haben sich mit russischer Hilfe abgespalte­n: Abchasien und SüdOssetie­n.

Das Land ist meist dünn besiedelt. Es hat knapp vier Millionen Einwohner, über eine Million leben in der Hauptstadt Tiflis. Seit dem frühen Mittelalte­r ist die Bevölkerun­g überwiegen­d christlich orthodox, zehn Prozent sind heute Muslime.

Die Staatsflag­ge zeigt das Georgskreu­z, dazu vier kleine Kreuze als Symbol für die vier Evangelist­en. Im Staatswapp­en kämpft der Heilige Georg gegen den Drachen.

Kutaissi, die drittgrößt­en Stadt des Landes, war Hauptstadt des antiken Königreich­s Kolchis. Von hier entführte Jason die Medea. Hier suchten die Argonauten nach dem Goldenen Vlies. Wie die Legende vom Vlies entstand, ahnen die Forscher mittlerwei­le: Einwohner von Kolchis haben in den Flüssen Gold gewaschen. Sie warfen Schafsfell­e ins Wasser; in der feinen Wolle verfing sich der Goldstaub.

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