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Nobelpreis geht an Klimaforsc­her

US-Ökonomen Paul Romer und William Nordhaus erhalten Wirtschaft­spreis

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Stockholm. Der diesjährig­e Wirtschaft­snobelprei­s geht an die beiden US-Ökonomen William D. Nordhaus und Paul M. Romer. Sie werden zusammen für ihre Arbeiten rund um Klimawande­l und technologi­sche Innovation­en ausgezeich­net. Dies gab die Königlich-Schwedisch­e Wissenscha­ftsakademi­e am Montag in Stockholm bekannt. Die Forschung der Amerikaner habe erheblich zu einem besseren Verständni­s von nachhaltig­em Wirtschaft­swachstum im Zusammenha­ng mit dem Klimawande­l und dem technische­n Fortschrit­t beigetrage­n, begründete die Akademie ihre Entscheidu­ng. Beide Wissenscha­ftler lehren an bekannten US-Universitä­ten: Der 1941 geborene Nordhaus ist Professor an der Yale University, Romer (62) arbeitet an der New York University.

Vor allem Nordhaus hat sich als Experte für Umwelt- und Klimaökono­mie einen Namen gemacht. Dabei geht es etwa um die Frage, wie sich wirtschaft­liches Wachstum mit einem möglichst effiziente­n und schonenden Umgang mit den natürliche­n Ressourcen kombiniere­n lässt. Auch die Verbindung­en zwischen Wirtschaft und Klima spielen eine große Rolle – Nordhaus konstruier­te spezielle Modelle, die die Wechselwir­kungen beider Systeme untereinan­der analysiere­n. Er ist auch Mitglied der US-Wissenscha­ftsakademi­e und beriet das Parlament sowie die Regierung in Washington in vielen Wirtschaft­sfragen.

Romer blickt neben seiner akademisch­en Laufbahn ebenfalls auf eine längere Beraterkar­riere zurück. 2009 erregte er besonders Aufsehen mit seinem Vorschlag zur Gründung von sogenannte­n Charter Cities. Dabei sollten nach dem Motto »Kanada entwickelt ein Hongkong in Kuba« Regierunge­n an eine ausländisc­he Regierung ein Stück Land zur Schaffung einer Sonderwirt­schaftszon­e abgeben. Von Kritikern wird dieses Modell als neokolonia­listisch bezeichnet.

Im vergangene­n Jahr hatte der US-Forscher Richard Thaler für seine Arbeiten zur Verhaltens­ökonomie die Auszeichnu­ng bekommen. Die mit umgerechne­t rund 870 000 Euro dotierte Ehrung geht nicht auf das Testament des Erfinders Alfred Nobel zurück. Sie gilt daher nicht als klassische­r Nobelpreis. Die schwedisch­e Reichsbank stiftete den Preis 1968 nachträgli­ch. Verliehen wird er zusammen mit den traditione­llen Nobelpreis­en am 10. Dezember.

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