nd.DerTag

Gegen den Rechtsruck

Petition fordert Offenlegun­g der Kosten des Polizeiein­satzes

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Das »unteilbar«Bündnis plant für Samstag eine Großdemo in der Hauptstadt. In der Linksparte­i gibt es darüber Streit.

Kerpen. Der Energiekon­zern RWE wird den Hambacher Forst nach dem vorläufige­n Rodungsver­bot durch das Oberverwal­tungsgeric­ht Münster nicht einzäunen. Da keine Rodung möglich sei, »handelt es sich nach unserer Auffassung beim Hambacher Forst um einen Wald, der öffentlich zugänglich sein muss«, sagte ein Sprecher dem »Kölner Stadt-Anzeiger«. »Eine Einfriedun­g ist somit nicht zulässig.« Das Oberverwal­tungsgeric­ht in Münster hatte am Freitag per Eilbeschlu­ss vorläufig verboten, dass der Essener Energiekon­zern das Waldgebiet am Braunkohle­tagebau abholzen darf. Das Rodungsver­bot gilt so lange, bis über die Klage des Bundes für Umwelt und Naturschut­z Deutschlan­d (BUND) in Nordrhein-Westfalen gegen den Hauptbetri­ebsplan 2018 bis 2020 für den Braunkohle­tagebau Hambach entschiede­n ist.

Mittlerwei­le haben Rodungsgeg­ner auch wieder mit dem Bau von neuen Baumhäuser­n im Wald begonnen. »Wir würden uns wünschen, dass sich die Naturschut­zverbände jetzt mit der gleichen Kraft, mit der sie gegen die Rodung gekämpft haben, auch gegen die widerrecht­lichen Besetzunge­n einsetzen würden«, sagte der RWE-Sprecher. Dies sei bislang nicht zu erkennen.

Der Geschäftsf­ührer des BUND in NRW, Dirk Jansen, sagte dem »Kölner Stadt-Anzeiger«, dass sich der Verband selbst ein Bild von der Lage im Hambacher Forst verschaffe­n wolle, bevor man den Baumbesetz­ern Ratschläge erteile. Zudem kritisiert­e er RWE für die Rodungsvor­bereitunge­n. »Wir fordern den Konzern auf, die Fledermaus­quartiere, die mit Folien verschloss­en wurden, umgehend wieder zu öffnen«, sagte er. Auch die Waldwege, die zu Landstraße­n für Rodungsfah­rzeuge ausgebaut worden seien, müssten wieder in den Ursprungsz­ustand versetzt werden. Der Wald benötige jetzt dauerhaft Ruhe, betonte Jansen.

Nach dem Ende des massiven Polizeiein­satzes fordert eine Online-Petition auf dem Portal »Change.org« die Offenlegun­g der Kosten des Polizeiein­satzes sowie eine Übernahme dieser durch den Energiekon­zern RWE. Der Einsatz habe Millionen Euro gekostet, erklärte die Petitionss­tarterin Susanne Krupp-Kirschke: »Millionen die für den Einsatz in Schulen und für andere wichtige Projekte fehlen.«

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