nd.DerTag

Kompromiss bei Klimaziele­n

SPD spricht von »Kuhandel« bei CO2Vorgabe­n der EU für Autobauer

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Luxemburg. Europas Autoindust­rie muss sich auf neue Klimaschut­zvorgaben einrichten. Die EU-Staaten einigten sich nach rund 13-stündigen Verhandlun­gen am späten Dienstagab­end darauf, dass Neuwagen im Jahr 2030 im Schnitt 35 Prozent weniger CO2 ausstoßen sollen als 2020. Deutschlan­d trug das Ziel mit, obwohl es über den Wunsch der Bundesregi­erung nach nur 30 Prozent Minderung hinausging. Die meisten Regierunge­n hatten 40 Prozent angestrebt. »Das war heute wirklich, wirklich schwierig«, sagte Umweltmini­sterin Svenja Schulze (SPD). Immerhin gebe es nun aber eine gemeinsame Position für die Verhandlun­gen mit dem Parlament.

Dass die Klimaziele eher schwach ausfallen, stieß auf Kritik. Der verkehrspo­litische Sprecher der Europa-SPD, Ismail Ertug, sprach von einem »Kuhhandel« und einem »größtentei­ls enttäusche­nden« Ergebnis. Der Verkehrscl­ub VCD erklärte, die Umweltmini­ster hätten »dabei versagt, dem alarmieren­den Bericht des Weltklimar­ats Taten folgen zu lassen«.

Die Thesen des Rechtsextr­emismus-Experten hätten schärferen Widerspruc­h des Interviewe­rs erfordert. Ich kann nur meine Enttäuschu­ng äußern, solche Phrasen über eine autoritäre Neigung der Ostdeutsch­en zu lesen. Wie kann man Sätze über ein Zusammenwi­rken von linksautor­itären und nationalis­tischen Mechanisme­n in der DDR so stehen lassen!? Und selbstvers­tändlich wird wieder davon schwadroni­ert, dass nun rechtsauto­ritäre Politik an die Tradition ei-

ner geschlosse­nen Gesellscha­ft der DDR anknüpfen kann. Die sozialen Verwerfung­en und deren Folgen kommen nur am Rand zur Sprache. Michael Singer, Zwickau

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