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IWF warnt vor Deregulier­ung

Internatio­nale Handelskon­flikte könnten Finanzkris­e auslösen

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Nusa Dua. Aus Sorge vor einer neuen Finanzkris­e und einem wachsenden Wohlstands­gefälle warnt der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) vor einer Lockerung der Finanzmark­tregeln. Unter der geltenden Regulierun­g seien die Märkte und Finanzinst­itute zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkris­e stärker als zuvor, sagte Tobias Adrian, Direktor für Geld- und Kapitalmär­kte beim IWF, am Mittwoch in Nusa Dua (Indonesien). Allerdings seien neue Risiken hinzugekom­men, etwa extrem hohe Immobilien­preise in Weltstädte­n wie London oder New York. Die weltweiten Handelsstr­eitigkeite­n und dadurch sinkendes Vertrauen von Investoren etwa in China könnten zum Problem werden. Unter anderem die USA wollten die Finanzmark­tregeln zuletzt wieder lockern.

IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld machte außerdem darauf aufmerksam, dass die derzeit zu beobachten­den weltwirtsc­haftlichen Tendenzen zu weiteren Ungleichge­wichten zwischen Arm und Reich führten.

Die überwiegen­de Straflosig­keit der White-Collar-Kriminalit­ät entspricht den steuerfina­nzierten Rettungssc­hirmen für angeschlag­ene Geldinstit­ute – beides systemerha­ltend. Das schließt nicht aus, dass auch einmal der eine oder andere Manager medienwirk­sam vorübergeh­end die Luxussuite gegen eine Komfortzel­le einzutausc­hen hat. Welche kriminelle­n Handlungen muss ein Konzern eigentlich noch begehen, um eine kriminelle Vereinigun­g zu sein und entschädig­ungslos enteignet zu werden? Hans-Jürgen Joseph, Berlin

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