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Jugend-Demokratie­fonds zieht positive Bilanz

Rund 70 000 Jugendlich­e wurden mit den vom Senat geförderte­n Beteiligun­gsprojekte­n bereits erreicht

- Von Jérôme Lombard

»Stark gemacht – Jugend nimmt Einfluss!« Unter diesem Motto fördert der Jugend-Demokratie­fonds des Senats seit fünf Jahren pädagogisc­he Initiative­n für junge Menschen. Bildungsse­natorin Sandra Scheeres (SPD) hat am Dienstag eine erste positive Bilanz der Arbeit des JugendDemo­kratiefond­s gezogen. »Gerade in Zeiten, in denen populistis­che Parolen ein großes Echo finden, kommt es darauf an, dass schon junge Menschen den Wert von demokratis­chen Prozessen erkennen«, sagte Scheeres bei einer Pressekonf­erenz in der Gelben Villa in Kreuzberg. In dem Jugendbild­ungszentru­m am Viktoriapa­rk werden viele der demokratie­fördernden Projekte umgesetzt.

Rund 70 000 Berliner Kinder und Jugendlich­e hätten seit Bestehen des Programms von den Fördergeld­ern profitiert, wie Scheeres mitteilte. »Das ist doch wirklich schon eine beeindruck­ende Zahl. So soll es weiter gehen«, sagte die Bildungspo­litikerin.

Die Gesamtförd­ersumme belief sich in den ersten fünf Jahren auf 2,8 Millionen Euro. Im Doppelhaus­halt 2018/19 stehen insgesamt rund 1,4 Millionen Euro für den Jugend-Demokratie­fonds zur Verfügung. Je Projekt zahlt der Senat 1000 Euro aus dem Fördertopf. Der Rest der Mittel kommt entweder vom jeweiligen Bezirk oder, wenn es sich um landesweit­e Vorhaben handelt, aus anderen Förderprog­rammen. Zu den bisher geförderte­n Projekten und Initiative­n gehören das Berliner Jugendforu­m, die bezirklich­en Jugendjury­s sowie die U18-Wahlen. Auch verschiede­ne Nachbarsch­aftsund Kulturproj­ekte mit Beteiligun­g von Kindern und Jugendlich­en wurden finanziell unterstütz­t. So etwa die Initiative »Check den Wedding«

Bei diesem Stadtteilp­rojekt befragen Erwachsene junge Menschen in ihrem Bezirk, wie sie ihren Alltag im Kiez erleben und welche Verbesseru­ngsvorschl­äge sie für ihr Wohnumfeld haben. In der neuen Bro-

schüre »Jugend bestimmt mit! 5 Jahre Jugend-Demokratie­fonds« werden alle geförderte­n Initiative­n vorgestell­t.

»Mit dem Jugend-Demokratie­fonds hat Berlin eine niedrigsch­wellige Möglichkei­t geschaffen, Initiative­n von und für junge Menschen zu fördern«, sagte Roland Geiger von der Jugend- und Familienst­iftung des Landes Berlin (jfsb). Das Besondere an dem Fonds sei, dass sowohl landesweit­e als auch bezirksbez­ogene Vorhaben gleicherma­ßen gefördert werden könnten. »Demokratie­förderung und Beteiligun­g sind zentrale inhaltlich­e Anliegen der Jugendarbe­it«, sagte Geiger. Die jfsb nimmt für den Jugend-Demokratie­fonds die Aufgabe der Geschäftss­telle und der fachlichen Begleitung wahr.

Der Fonds war als eine Initiative von Bildungsse­natorin Scheeres an den Start gegangen. Stärker als bei früheren Programmen soll es darum gehen, dass Kinder und Jugendlich­e mit möglichst geringer pädagogisc­her Unterstütz­ung Projekte initiieren und umsetzen können. Auch bestehende Jugendinit­iativen und Vereine können gefördert werden. Entscheide­nd ist dabei stets der demokratie­fördernde Aspekt.

»Demokratie­förderung und Beteiligun­g sind zentrale inhaltlich­e Anliegen der Jugendarbe­it.« Roland Geiger, jfsb

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