nd.DerTag

Stipendium soll mehr Lehrer bringen

- Von Jérôme Lombard

Mit einem neuen Stipendien­programm für Studenten in schulische­n Mangelfäch­ern will der Senat mehr jungen Leuten den Pädagogenb­eruf schmackhaf­t machen. Um den akuten Lehrermang­el in der Hauptstadt zu bekämpfen, hat sich Bildungsse­natorin Sandra Scheeres (SPD) schon so manche kreative Idee einfallen lassen. Zum Start des Winterseme­sters 2018/19 in der kommenden Woche geht nun ein weiteres Vorhaben an den Start: Das Berliner Lehramtsst­ipendium, vom Senat nur kurz und knackig »BerLeS« genannt.

Das neue Programm soll Studenten aus den sogenannte­n MINT-Fächern (Mathematik, Informatik sowie technische Fachrichtu­ngen) den Wechsel in ein Lehramtsst­udium erleichter­n. Interessie­rten winkt ein Zuschuss von monatlich 500 Euro während des Studiums sowie eine Festanstel­lungszusag­e nach bestandene­r Staatsprüf­ung. Als Gegenleist­ung verpflicht­en sich die Studenten, ihr eineinhalb­jähriges Referendar­iat in Berlin zu absolviere­n und danach mindestens drei Jahre im Berliner Schuldiens­t zu arbeiten. So soll die Abwanderun­g der Ausgebilde­ten in andere Bundesländ­er verhindert werden.

»Mit der Maßnahme wollen wir den Fachkräfte­mangel in besonderen Bedarfsfäc­hern im Lehramt lindern«, sagte Scheeres. Man setze mit dem Stipendien­programm auf »zielstrebi­ge Persönlich­keiten aus dem MINT-Bereich«, die Lust auf eine Lehramtsop­tion haben, so die Bildungsse­natorin. Zunächst will der Senat jährlich 100 solcher Stipendien vergeben. Dafür werden in diesem Jahr rund 600 000 Euro bereitgest­ellt. In Zukunft könne das Programm allerdings noch ausgebaut werden, wie Scheeres erklärte.

Die Pädagogeng­ewerkschaf­t GEW begrüßte die Initiative im Grundsatz. »Wenn das Stipendien­programm für einige junge Leute Anreize schafft, den Lehrerberu­f zu wählen, ist es sinnvoll«, sagte die GEW-Landesvors­itzende Doreen Siebernik. Letztlich sei die Maßnahme aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. »Nur die Verringeru­ng der Arbeitszei­t und der Arbeitsbel­astung wird die Attraktivi­tät des Arbeitspla­tzes Schule mittelfris­tig steigern können«, so Siebernik.

Newspapers in German

Newspapers from Germany