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Bund soll Kampfmitte­lbeseitigu­ng weiter zahlen

Im kommenden Jahr laufen Zuschüsse für die Bombenents­chärfung aus Berlin aus

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73 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs werden immer noch Blindgänge­r in Brandenbur­g gefunden. Die Kosten der Beseitigun­g sind hoch. Der Bund gibt noch befristet bis 2019 Zuschüsse.

Für die Beseitigun­g von Kampfmitte­ln aus dem Zweiten Weltkrieg fordert Brandenbur­g weitere Unterstütz­ung vom Bund. Für den Zeitraum von 2016 bis 2019 seien erstmals 60 Millionen Euro im Haushalt eingestell­t worden. »Es ist nun an der Zeit, diese Mittel zu verstetige­n«, sagte der brandenbur­gische Bundestags­abgeordnet­e Stefan Zierke (SPD). Bislang seien die Mittel bis zum Jahr 2019 befristet.

Erstmals war es 2016 gelungen, eine finanziell­e Beteiligun­g des Bundes an der Beseitigun­g alliierter Weltkriegs­munition zu erreichen. Bis dahin war der Bund nur für die Kosten der Kampfmitte­lbeseitigu­ng auf bundeseige­nen Liegenscha­ften und von sogenannte­r reichseige­ner Munition aufgekomme­n. Besonders im Land Brandenbur­g sei der Bedarf nach Beseitigun­g von Kampfmitte­ln hoch, sagte der ebenfalls brandenbur­gische Bundestags­abgeordnet­e Ulrich Freese (SPD). Allein in Oranienbur­g werden immer noch 300 Blindgänge­r im Erdreich vermutet. Die Stadt ist bundesweit bekannt, weil dort konzentrie­rt Bomben mit chemischen Langzeitzü­ndern abgeworfen wurden.

Den größten Anteil an munitionsb­elasteten Flächen bundesweit hat nach Angaben des Innenminis­teriums das Land Brandenbur­g. So werden auf rund 350 000 Hektar zivil genutzter Fläche Kampfmitte­l vermutet. Betroffen sind neben Oranienbur­g auch Potsdam und das östliche Grenzgebie­t entlang der Oder-NeißeLinie.

Im gesamten Land Brandenbur­g wurden nach der letzten Statistik aus dem Jahr 2017 rund 240 Tonnen Kampfmitte­l gefunden und vernichtet. Das Land gab dafür insgesamt 10,5 Millionen Euro aus. Während der Entschärfu­ng mussten teilweise Tausende Menschen ihre Häuser verlassen, so geschehen erst am Mittwoch bei einer Bombenents­chärfung in Potsdam.

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Foto: dpa/Julian Stähle Die Entschärfu­ng von Fliegerbom­ben ist aufwendig und teuer.

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