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Greifswald ist besonders gefragt

Mecklenbur­g-Vorpommern­s größere Städte wachsen – Mietenanst­ieg befürchtet

- Von Iris Leithold, Schwerin

Alle Regionen Mecklenbur­g-Vorpommern­s hatten 2017 mehr Zu- als Abwanderun­g. Allerdings überwog flächendec­kend die Zahl der Todesfälle die der Geburten. Eine Ausnahme bildeten größere Orte. Schwerin. Die großen Städte Mecklenbur­g-Vorpommern­s erfreuen sich trotz teilweise bestehende­r Wohnraumkn­appheit immer größerer Beliebthei­t. Den stärksten Zuwachs verzeichne­te im vergangene­n Jahr Greifswald, das um 901 Einwohner oder 1,5 Prozent auf 58 886 zulegte. Das geht aus aktuellen Daten hervor, die das Statistisc­he Landesamt am Donnerstag in Schwerin veröffentl­ichte.

Rostock wuchs demnach um 896 auf 208 409 Einwohner, Schwerin um 129 auf 95 797 Personen. Auch Neubranden­burg legte den Angaben zufolge um 465 auf 64 259 Einwohner zu, Stralsund um 416 auf 59 517. Der Zuzug könnte den Druck auf den Mietmarkt mancherort­s verstärken – in Rostock und Greifswald gilt seit dem 1. Oktober bereits die Mietpreisb­remse.

In der Rostocker Innenstadt beträgt die Vergleichs­miete für eine 60 bis 75 Quadratmet­er große Wohnung, gebaut zwischen 1991 und 2008, im Mittel 8,52 Euro kalt pro Quadratmet­er. In einem Gebäude, das nach 2009 gebaut wurde, sind im Mittel 9,80 Euro fällig. In Greifswald weist der Mietspiege­l für eine 50 bis 65 Quadratmet­er große Wohnung der mittleren Wohnwertkl­asse 2, gebaut zwischen 1991 und 2001, im Mittel 6,33 Euro Nettokaltm­iete pro Quadratmet­er aus.

Alle Regionen des Landes hatten mehr Zu- als Abwanderun­g, wie aus den Daten hervorgeht. Allerdings überwog flächendec­kend die Zahl der Todesfälle die der Geburten, die Zuzügler konnten diesen Verlust nicht überall ausgleiche­n. So wuchsen die Landkreise Rostock, Nordwestme­cklenburg und Vorpommern-Rügen leicht, während Vorpommern-Greifswald, Ludwigslus­t-Parchim und Mecklenbur­gische Seenplatte Einwohner verloren.

Im Landkreis Mecklenbur­gische Seenplatte schrumpfte die Bevölke- rungszahl mit minus 1242 am stärksten. Besonders stark verlor dort zum Beispiel die Stadt Stavenhage­n: Ihre Einwohnerz­ahl sank um 361 oder 5,9 Prozent auf 5766. Der Grund ist jedoch ein besonderer: Im vergangene­n Jahr wurde die Flüchtling­sunterkunf­t in Stavenhage­n-Basepohl geschlosse­n, sagte Hauptamtsl­eiter Joachim Demske. Ansonsten sei die Bevölkerun­gszahl in der Reuterstad­t stabil.

Mecklenbur­g-Vorpommern­s Bevölkerun­g insgesamt ist im vergangene­n Jahr leicht um 445 Einwohner gewachsen. Ende 2017 lebten im Land 1 611 119 Menschen – 794 873 Männer und Jungen sowie 816 246 Frauen und Mädchen. Die leichte Bevölkerun­gszunahme basierte auf einem Wanderungs­gewinn, der den Sterbeüber­schuss knapp überstieg. Es zogen 8120 Menschen mehr nach Mecklenbur­g-Vorpommern als das Land verließen. Der Wanderungs­gewinn resultiert­e etwa je zur Hälfte aus Zuzügen aus anderen Bundesländ­ern sowie aus dem Ausland. Anfang der 1990er Jahre lebten noch rund 1,8 Millionen Menschen im Nordosten.

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Foto: dpa/Bernd Wüstneck Schön anzusehen: der Marktplatz von Greifswald. In der Stadt gilt bereits die Mietpreisb­remse.

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