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IG Metall kritisiert Zunahme von Leiharbeit und Werkverträ­gen

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Frankfurt am Main. Trotz des Wirtschaft­sbooms sind Leiharbeit und Werkverträ­ge in deutschen Unternehme­n nach Angaben der IG Metall weit verbreitet. Rund 80 Prozent der Betriebe in den Branchen, für die die Gewerkscha­ft zuständig ist, setzten Leiharbeit­er ein oder vergäben Aufträge an Fremdfirme­n, kritisiert­e die IG Metall. In manchen Fällen würden so dauerhaft Arbeitsplä­tze in der Stammbeleg­schaft verdrängt. Das zeige eine bundesweit­e Befragung unter Betriebsrä­ten in 3600 Unternehme­n aus der Metall- und Elektroind­ustrie, der Textilbran­che sowie der Holz und Kunststoff verarbeite­nden Industrie.

Gut ein Viertel der befragten Betriebsrä­te (27,5 Prozent) geben an, dass Leiharbeit und Werkverträ­ge mit Fremdfirme­n dauerhaft Jobs in der Stammbeleg­schaft ersetzten. Betroffen von Ausglieder­ungen seien alle Bereiche von Firmen.

Die Ergebnisse zeigten, »dass Leiharbeit und Fremdverga­be immer stärker zum billigeren Ersatz für reguläre Arbeitsplä­tze genutzt werden«, kritisiert­e Jörg Hofmann, Chef der IG Metall. Das Ausglieder­n von Arbeit gehe weit über das Abdecken von Auftragssp­itzen oder andere vorübergeh­ende Personalen­gpässe hinaus. Zwar habe die Politik Gesetze verschärft. Doch Betriebsrä­te hätten nicht genug Mitbestimm­ungsrechte bei der Vergabe von Aufträgen an Fremdfirme­n, um Missbrauch zu kontrollie­ren.

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